Der Stimmrechtsberater ISS unterstützt sämtliche Vorschläge des Credit Suisse Verwaltungsrats für die Generalversammlung am 26. April. Auch für den umstrittenen Vergütungsbericht wird eine Zustimmung empfohlen, jedoch nicht ohne Bedenken, wie ISS in ihrem Bericht am Montag schreibt.
Dabei verweist ISS auf die höheren kurzfristigen Gehalts-Anreize für Konzernchef Tidjane Thiam, nachdem im vergangenen Jahr bereits die Anreize für andere Manager angehoben wurden. Bedenken gibt es laut dem Bericht bei den Anpassungen in Bezug auf die Leistungskriterien. Zudem sei der Grad einer möglichen Verwässerung durch die ausgegebenen und ausstehenden Aktien für ein "reifes" Unternehmen hoch.
Eine Zustimmung für den Vergütungsbericht wird empfohlen, da das Unternehmen die Anpassungen begründet habe und die fixen Gehaltsanteile stabil geblieben seien. Zudem verwendet CS zurückgekaufte Aktien für die Entlohnung. Das Vergütungsmodell liege zudem im Rahmen des Marktüblichen.
Zuvor hatte Glass Lewis den CS-Aktionären empfohlen, die Vergütungsanträge der Schweizer Grossbank abzulehnen. Auch der Schweizer Stimmrechtsberater Ethos hatte am Freitag den Aktionären empfohlen, bei sämtlichen Tagesordnungspunkten betreffend Vergütung des Verwaltungsrates und des Managements mit "Nein" zu stimmen.
Thiam erhielt für 2018 eine Gesamtvergütung von 12,7 Millionen Franken und damit deutlich mehr als im Vorjahr. Davon entfielen 4,9 Millionen Franken auf den kurzfristigen und 4,4 Millionen Franken auf den langfristigen Bonus.
Im Vorjahr hatten die Aktionäre den Managerlöhnen zugestimmt und der Vergütungsbericht 2017 wurde von den Aktionären mit 80,8 Prozent der Stimmen angenommen. An der GV im Jahr 2017 hatte die Zustimmung nur 58 Prozent erreicht. (SDA)