75'038 Unternehmen!
So viele Schweizer KMU haben Nachfolgeprobleme

Das Beratungsunternehmen Bisnode D&B untersuchte, wie viele Firmen in der Schweiz im Januar 2020 die Nachfolge noch nicht geregelt haben. Misslingt eine Übergabe an die nächste Führungsgeneration, droht die Liquidation.
Publiziert: 04.02.2020 um 19:05 Uhr
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Mehr als jedes zehnte KMU hat Probleme mit der Übergabe an die nächste Führungsgeneration.
Foto: Keystone

Diese Zahlen geben zu denken: Aktuell haben 75'038 kleine und mittlere Unternehmen die Nachfolge noch nicht geregelt. Die Folge: Finden sie niemanden, der das Unternehmen in die nächste Generation führen kann, droht die Liquidation. Das schreibt das Beratungsunternehmen Bisnode D&B.

75'038 – das sind 13,1 Prozent von total 573'629 untersuchten Unternehmen mit einem bis maximal 249 Angestellten. Mehr als jedes zehnte KMU hat Probleme mit der Übergabe an die nächste Führungsgeneration. «Es droht der Verlust von unternehmerischem Know-How, wertvoller Arbeitsplätze und Steuereinnahmen», schreiben die Studienautoren weiter.

Im Tessin ist das Problem am kleinsten

Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Angestellten haben das grösste Problem, einen Nachfolger zu finden. Mittelgrosse Betriebe haben deutlich seltener ein Nachfolgeproblem. Am geringsten ist das Nachfolgeproblem im Tessin. Nur gerade mal 10,6 Prozent der Firmen seien dort betroffen. In der Nordwestschweiz sei das Problem mit 15,3 Prozent am grössten.

Nach Branchen analysiert, ist die Sorge im Druck- und Verlagsgewerbe am grössten, Führungsnachwuchs zu finden. Hier muss beinahe jeder fünfte Betrieb seine Nachfolge regeln. Auch Architekten und Einzelhändler sowie Steuerberater schwingen obenaus.

«Inhaber kümmern sich zu spät»

Es geht um viel: Laut Bisnode sind während der nächsten fünf Jahre in der Schweiz rund eine halbe Million Arbeitsplätze von der Nachfolge betroffen. Rund 30 Prozent der Unternehmen können nicht an die nächste Generation weitergegeben werden. «Unter anderem deswegen, weil der Inhaber sich nicht oder zu spät um seine Nachfolge kümmert», heisst es in der Studie.

Und wann sollte die Nachfolge am besten angegangen werden? «Wenn sich der Unternehmensinhaber mit 65 Jahren zurückziehen will», so die Studienautoren, «ist somit das Alter von 60 Jahren der Zeitpunkt, wo die Nachfolgeplanung spätestens beginnen sollte.»

Und hier kommt das Interesse von Bisnode ins Spiel. Denn das Unternehmen veröffentlicht solche Studien nicht aus purer Nächstenliebe. Bisnode ist spezialisiert, Unternehmen bei der Nachfolge mit kostenpflichtigen Kontakten zu betroffenen Firmen weiterzuhelfen. (uro)

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