75 Prozent weniger Umsatz
Feuerwerksverbote vermiesen ihm das Silvestergeschäft

Nicht auch noch das Silvestergeschäft! Das Corona-Virus stürzt Pyro-Hersteller Bugano immer tiefer in die Krise. Etwas besser sieht es bei Fachhändler Weco aus.
Publiziert: 31.12.2020 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 13:47 Uhr
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Solche Bilder wird es dieses Jahr nicht geben: Grossfeuerwerk in Luzern.
Foto: Keystone
Levin Stamm

Bald lassen wir wieder die Korken knallen! Doch wenn die Schweiz aufs neue Jahr anstösst, wird es am Himmel ruhiger sein als sonst. Wegen der noch immer wütenden Corona-Pandemie sind alle Grossfeuerwerke abgesagt. Das mag bei vielen Bedauern auslösen. Toni Bussmann (73) schmerzt es besonders.

Bussmann ist Geschäftsführer des grössten Schweizer Feuerwerk-Herstellers Bugano. Nebst dem Privatverkauf macht sein Unternehmen mit Sitz in Neudorf LU einen grossen Teil des Umsatzes mit öffentlichen Feuerwerken zu Nationalfeiertagen und anderen Anlässen. Doch die wurden im Corona-Jahr fast alle abgesagt.

«Verbot ist mir unerklärlich»

Das kriegt Bugano mit voller Härte zu spüren. «Aufs ganze Jahr rechnen wir mit einem Umsatzeinbruch von 75 Prozent», sagt Bussmann. Was die Situation laut Bussmann noch weiter verschlimmert: In den Kantonen Aargau und Solothurn ist der Verkauf von Feuerwerk auf diesen Jahreswechsel hin verboten.

Im Wallis ist das Ablassen von Böller und Raketen sogar gänzlich verboten. Das ärgert Bussmann gewaltig: «Das Verbot ist mir unerklärlich. Ich verstehe nicht, warum man dem Privaten Feuerwerk verbieten soll», sagt er. Das Risiko einer Ansteckung sei im eigenen Garten doch gering.

Bussmann weiss, dass hinter der Zukunft von Bugano ein grosses Fragezeichen steht. «Aufgrund der Restriktionen im In- und Ausland stoppen wir die Produktion für die nächsten sieben Monate. Was danach kommt, wissen wir nicht.» Die nächsten Entscheidungen wird er mit seinem Team Mitte Januar treffen.

Weco kompensiert

Auch für Feuerwerkshändler Weco aus Walterswil SO verläuft der Silvesterverkauf harzig. Chef Franklin Herz (47) sagt: «Wir erwarten Umsatzeinbussen im zweistelligen Prozentbereich.» Trotzdem: Herz blick auf ein «zufriedenstellendes Jahr» zurück. Denn im Gegensatz zu Bugano hat sich seine Firma ausschliesslich auf den Detailhandel spezialisiert. Und dort rollte der Rubel vor allem am 1. August beträchtlich. «Damit kompensieren wir die jetzigen Ausfälle», so Herz.

Auch Herz zeigt wenig Verständnis für die Verkaufsverbote in den einzelnen Kantonen: «Die Fachhändler trifft der Wegfall des Feuerwerkverkaufs besonders hart.» Und er weiss: «Die Bewohner werden für den Kauf von Feuerwerk einfach auf andere Kantone ausweichen.»

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