300 Läden, 6300 Angestellte
Migros übernimmt deutsche Bio-Kette Tegut

Nun ist es amtlich. Die Migros-Genossenschaft Zürich kauft zu 100 Prozent die Supermarktkette Tegut. Entsprechende Übernahmegerüchte kursieren seit einem Monat.
Publiziert: 11.10.2012 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:47 Uhr
Die deutsche Supermarktkette Tegut wird schweizerisch.
Foto: ddp Images

Migros Zürich willl das Handelsgeschäft von Tegut per Januar übernehmen. Den Kaufpreis geben die Partner nicht bekannt. Der Kauf beschränke sich auf das Handelsgeschäft von Tegut, betonten die Partner heute in Zürich. Das Industrie- und Landwirtschaftsgeschäft von Tegut bleibt in den Händen der Familie Gutberlet.

Migros Basel hat bereits fünf Läden in Süddeutschland

Im Ausland zu wachsen ist ein erklärtes Ziel des Schweizer Detailhandels-Marktführers. Der deutsche Lebensmittelhandel wächst stärker als der schweizerische. «Expansion in der Schweiz ist für die Migros nur noch bedingt möglich», sagte Edi Class, Präsident der Migros Zürich, vor den Medien.

Mit dem Einstieg bei Tegut öffnet sich Migros weiter nach Deutschland. Bereits Migros Basel betreibt in Süddeutschland fünf eigene Supermärkte. Seit August arbeitet Migros mit der deutschen  Biomarkt-Kette Alnatura zusammen. In Zürich-Höngg hat bereits der erste Landen nach dem Konzept von Alnatura eröffnet.

Tegut-Besitzer fühlt sich Migros-Gründer Duttweiler verpflichtet

Es sei nicht ungewöhnlich, dass eine regionale Genossenschaft und nicht die Dachorganisation Migros-Genossenschaftsbund (MGB) den Kauf tätige, sagte Class weiter. Der Lebensmittelhandel sei die Stärke der Genossenschaften. Ein Mitglied der MGB-Generaldirektion werde aber im Aufsichtsrat von Tegut Einsitz nehmen, so Class.

Der Besitzer von Tegut, Wolfgang Gutberlet, fühlte sich bei der Führung des 1947 in Hessen gegründeten Unternehmens den Grundsätzen von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler verpflichtet, wie er während der Medienkonferenz betonte. Die Unternehmensphilosophie der beiden Detailhandelsunternehmen sei sehr ähnlich.

300 Filialen und 6300 Mitarbeiter

Tegut gilt als Besonderheit im deutschen Detailhandel. Die Kette führte Biolebensmittel bereits seit knapp 30 Jahren, und wurde Anfangs noch dafür belächelt. Neben den Bioprodukten bietet Tegut aber auch konventionelle Lebensmittel an. Heute macht Bioware rund einen Viertel des Umsatzes aus. Das ist mehr als bei einem normalen Detailhändler.

Bereits seit einiger Zeit laufen die Geschäfte bei Tegut schleppend. 2011 erzielte Tegut einen Umsatz von rund 1,16 Milliarden Euro. Die Kette zählt 6300 Mitarbeiter und unterhält über 300 Filialen, vorwiegend in Hessen, Thüringen und Nordbayern. (cst/SDA)

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