Ein Hotelzimmer buchen ist simpel: Ein paar Klicks im Netz - schon ist das Zimmer auf sicher. Viele machen dies über die Plattform Booking.com.
Das ist den Hoteliers ein Dorn im Auge. Sie beschwerten sich bei der Wettbewerbskommision über die dominierende Stellung der Webseite. Und konnten bereits einen Teilerfolg verzeichnen: Dank der Untersuchung verharrt Booking.com nicht mehr die Garantie für den besten Preis, sondern gibt sich auch mit etwas weniger zufrieden.
Für seine Dienste verlangt das Unternehmen aber weiterhin happige Preise: Bei einer Online-Buchung kassiert der Vermittler zwischen 12 und 15 Prozent Kommission. «Wenn ein Hotelier will, dass sein Hotel bei der Auflistung zuoberst erscheint, dann kann die Kommission in der Schweiz bis zu 33 Prozent betragen», erklärt Hotelleriesuisse-Präsident Guglielmo Brentel im Interview mit der «Berner Zeitung».
Zockt das US-Unternehmen Schweizer Hoteliers ab? Dem widerspricht Booking.com: «Für ein prominente Plazierung beträgt die Kommission zwischen 15 und 20 Prozent», erklärt ein Sprecher auf Anfrage von Blick.ch.
Dennoch: Mit einem Marktanteil von über 70 Prozent ist die Plattform hierzulande klarer Platzhirsch. Das kommt nicht von ungefähr: Laut Branchenkennern zahlt das Unternehmen für eine eine prominente Google-Platzierung jährlich einen Milliarden-Betrag.
Das Hotel von Guglielmo Brentel vermietet über die Webseite rund 3 Prozent der Zimmer. Das ist wenig. Kleinere Hotels verbuchen bis zu 95 Prozent der Zimmer über Booking.com.
Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden, sieht da ein Risiko: «Es ist wichtig, dass Hotels nicht nur auf Booking.com setzten», erklärt er. Dennoch: «Wir müssen lernen, mit neuen Technologien umzugehen. Heute ist eine Zusammenarbeit Booking.com fast zwingend», sagt der Branchenkenner. (bam)