Am Samstag berichtete BLICK vom drohenden Kahlschlag bei Bata, nachdem die Schuhkette allen Tessiner Mitarbeitern die Kündigung ausgesprochen hatte. Wenige Tage später ist das Schicksal der Schuhkette in der Schweiz besiegelt: Alle 29 Filialen in der Schweiz schliessen. Vom Abbau betroffen sind rund 175 der 300 Angestellten. Was mit ihnen geschieht, ist noch unklar.
«Bata positioniert das Geschäft in der Schweiz neu», teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Grund dafür seien das geänderte Verhalten der Kunden, die immer öfter bei Internetschuhhändlern einkauften, und der starke Franken.
Ausfälle waren zu gross
Trotz grosser Unterstützung der Aktionäre und der Mitarbeitenden seien die Ausfälle der vergangenen Jahre zu gross, um eine Umstrukturierung zu umgehen. Wenn Schweizer Konsumenten für den Schuhkauf auf Onlineangebote von französischen, italienischen und deutschen Händlern zurückgriffen, sei die Bürde für Bata zu hoch.
Nun schliesst der Schuhhändler seine restlichen 29 Geschäfte in der Schweiz - bis zu welchem Zeitpunkt, ist unklar. Das Unternehmen suche nach Möglichkeiten, für die 175 betroffenen Mitarbeitenden eine für beide Seiten erträgliche Lösung zu finden. Für vierzig Angestellte und Auszubildende sucht Bata neue Jobs bei anderen Einzelhändlern.
Bata-Schuhe gibts noch im Netz
Präsent bleibt Bata für Schweizer Kunden noch im Internet und über die Ware in Filialen anderer Detailhändler. Die Strategie, verstärkt aufs Online-Geschäft zu setzen, verfolge Bata schon länger, sagte ein Manager am 8. April noch zu BLICK. Ein Kahlschlag sei aber nicht geplant.
Die Gewerkschaft Unia fordert Bata zum Erhalt möglichst vieler Stellen und zur Aufnahme von Sozialplan-Verhandlungen auf. Diese sind bei Massenentlassungen Pflicht.
Das ändert aber nichts daran, dass der Schuhverkäufer in der Schweiz den Löffel endgültig abgibt. (SDA/uro)