«Wir werden in naher Zukunft etwas ankündigen»
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Zölle gegen Pharmaunternehmen:«Wir werden in naher Zukunft etwas ankündigen»

25 Stellen weg!
Luzerner Pharmafirma streicht Jobs wegen Trumps Zollkrieg

Bei der Geistlich Pharma in Wolhusen LU werden 25 Jobs gestrichen. Dem 175-jährigen Unternehmen machen der US-Zollkrieg und die globale Wirtschaftslage zu schaffen. Schon vor einem Jahr hat Geistlich Pharma 30 Jobs gestrichen.
Publiziert: 23.05.2025 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2025 um 17:35 Uhr
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Der Hauptsitz der Geistlich Pharma in Wolhusen.
Foto: PD

Darum gehts

  • Geistlich Pharma streicht in Wolhusen und Root 15 Jobs
  • Zehn weitere Stellen werden in den USA, in Frankreich und Südkorea gestrichen
  • Das Unternehmen schaut auf eine 175-jährige Geschichte zurück
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Jetzt kommt der von Donald Trump (78) angezettelte Zollkrieg auch bei den Angestellten von Schweizer Pharmafirmen an. Die Geistlich Pharma, ein 175-jähriges Unternehmen mit Sitz in Wolhusen LU, kündigt heute Freitag einen Stellenabbau an, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Fünfzehn Mitarbeitende an den Standorten Wolhusen und Root LU verlieren ihre Arbeitsplätze. Zehn Jobs gehen zudem bei Niederlassungen in den USA, in Frankreich und Südkorea verloren. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen hierzulande 30 Stellen gestrichen.

US-Zollkrieg und Lage in China

Als Hauptgrund nennt Geistlich Pharma den US-Zollkrieg, die damit verbundene globale Wirtschaftslage und den starken Franken. Zusätzlich belastet das Luzerner Pharmaunternehmen der anhaltende Preisdruck auf dem chinesischen Markt, wie es in einer Mitteilung heisst. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sieht sich das Unternehmen zudem gezwungen, seine Organisationsstruktur anzupassen.

Geistlich produziert in Wolhusen Biomaterialien zur Knochenheilung, hauptsächlich für die Zahnmedizin. Kritiker bemängeln, dass sich das Unternehmen zu sehr auf bewährte Produkte verlässt und Innovationen vernachlässigt hat. Konkurrenten wie Straumann aus Basel seien mit einem breiteren Angebot besser aufgestellt. 

CEO Diego Gabathuler gibt sich gegenüber der «Luzerner Zeitung» trotz allem kämpferisch: «Die aktuellen Marktbedingungen sind herausfordernd. In unserer fast 175-jährigen Firmengeschichte mussten wir uns mehrfach anpassen und transformieren.» Man wolle in neue Kundensegmente expandieren und neue geografische Märkte erobern.

Starker Tobak für die ganze Branche

US-Präsident Donald Trump (78) spielt mit den Pharmaunternehmen Katz und Maus. Zuletzt kündigte er an, die Medikamentenpreise in den Vereinigten Staaten stark zu senken – um 30 bis 80 Prozent. Für die Schweizer Pharmabranche ist das starker Tobak. Die USA sind für sie der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt.

Die Hälfte der Pharmaexporte geht über den Atlantik ins Trump-Land. Zudem sind die Vereinigten Staaten ein sehr lukrativer Markt, schliesslich zahlen sie die höchsten Preise für Medikamente weltweit. Die Branchenverbände bezeichneten Trumps Vorhaben als «wirtschaftlich nicht nachvollziehbar» und «widersprüchlich».

Gleichzeitig schwebt noch immer das Damoklesschwert von US-Zöllen über der Branche. Bisher sind pharmazeutische Produkte von Trumps Importabgaben befreit. Doch der US-Präsident hat schon mehrfach angekündigt, das zu ändern. Bevor dieser wirklich zur Tat geschritten ist, muss ein erstes Schweizer Pharmaunternehmen wegen des Handelskriegs aus dem Weissen Haus heraus reagieren – und Mitarbeitende entlassen.

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