240 Stellen fallen weg!
Beim Roten Kreuz in Genf kommts zur Massenentlassung

Das Internationale Komitte vom Roten Kreuz baut an seinem Hauptsitz in Genf 240 Stellen ab. Der Grund sind starke Kürzungen beim Budget fürs nächste Jahr.
Publiziert: 18.10.2025 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2025 um 10:06 Uhr
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Hier verschwinden 240 Stellen: Hauptsitz des IKRK in Genf.
Foto: MARTIAL TREZZINI

Darum gehts

  • IKRK baut 240 Stellen in Genf ab, Budget wird gekürzt
  • Auswirkungen auf lokale Einheiten weltweit erwartet, Strategie für Effizienz geplant
  • IKRK beschäftigt über 18'000 Mitarbeitende in fast 100 Ländern
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Massenentlassung beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK): An ihrem Hauptsitz in Genf baut die Schweizer Organisation rund 240 Stellen ab. Im Juli hatte sie bekannt gegeben, sie müsse ihr Budget 2026 um 17 Prozent kürzen.

Das entspricht einer Einbusse um 300 Millionen auf noch 1,8 Milliarden Franken. Eine mit dem Dossier vertraute Quelle erklärte am Freitagnachmittag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, zwischen 200 und 300 Personen seien vom Personalabbau betroffen, wobei von 95 freiwilligen Abgängen auszugehen sei.

Erste Entlassungen schon ausgesprochen

Am Abend berichtete die Online-Ausgabe der Zeitung «Tribune de Genève», beim IKRK in Genf würden 240 Stellen verschwinden. Diese Zahlen bestätigten mehrere Presseverantwortliche gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das Budget muss im November noch vom obersten Organ des IKRK, der Versammlung, verabschiedet werden. Darum könnte sich am Umfang des Stellenabbaus noch etwas ändern. Erste Entlassungen wurden in der laufenden Woche ausgesprochen.

Die Kürzungen dürften auch in den verschiedenen Ländern Folgen haben, in denen das IKRK präsent ist. Die mit dem Dossier vertraute Quelle ging von mehreren tausend abzubauenden Stellen aus. IKRK-Sprecher Christian Cardon sagte, Auswirkungen auf die lokalen Einheiten könne er aktuell weder beziffern noch bestätigen.

IKRK muss Budget stark kürzen

Übereinstimmenden Quellen zufolge ist eine Abschätzung des Stellenabbaus schwierig, da je nach Land Dutzende von unterschiedlichen Rechtsvorschriften zu beachten sind. Im Juli rechnete das IKRK mit einer Budgetkürzung von 23 Prozent für den Hauptsitz und 17 Prozent weniger für die Operationen.

Das IKRK möchte seine operative Präsenz bei den wichtigsten Einsätzen in der Ukraine, im Nahen Osten, in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) oder im Sudan aufrechterhalten. Es gibt an, 93,5 Prozent der erhaltenen Mittel vor Ort einzusetzen.

Die Organisation will sich strukturell effizienter aufstellen, wie sie 2023 in einer Strategie festlegte. Dieser zufolge will sie sich stärker auf ihren Mehrwert konzentrieren. Zudem strebt das IKRK eine neue Geberstruktur an.

Weiter viel Geld aus den USA

Einen Viertel der Kosten tragen nach wie vor die USA. Diese kürzten die Zahlungen 2024 im Gegensatz zu den Geldern für Uno-Organisationen nicht. Saudi-Arabien gehört unterdessen zu den wichtigsten Geberländern. Andere Golfstaaten sowie weitere Länder erhöhten die Beiträge.

Das IKRK musste nach einem rasanten Wachstum in den Jahren zuvor bereits 2023 seinen Apparat verkleinern. Die Organisation war mit der Kürzung ihres Budgets von 2,8 auf 2,1 Milliarden konfrontiert. Sie strich rund 4500 Stellen, darunter mehrere hundert in Genf. Das IKRK beschäftigt mehr als 18'000 Mitarbeitende in fast hundert Ländern, davon rund tausend am Hauptsitz.

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