Die Akte Jeffrey Epstein
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Die Akte Jeffrey Epstein:Sex-Insel, Machtmenschen, Suizid

2018 in Zermatt verschwunden
Verdacht in Epstein-Akten – wurde Tengelmann-Chef ermordet?

Um das Verschwinden des Milliardärs Karl-Erivan Haub in Zermatt VS ranken sich viele Gerüchte. Die Epstein-Akten fügen nun ein weiteres dazu. Denn Mark Epstein, Bruder des Sexualstraftäters, meldete sich 2020 bei der Walliser Polizei – mit einem schlimmen Verdacht.
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In den Epstein-Akten ist nun diese E-Mail des Fedpol ans FBI enthalten.
Foto: Justice.gov

Darum gehts

  • Karl-Erivan Haub verschwand 2018 bei Skitour im Wallis spurlos
  • Epstein-Akten zeigen mögliche Verbindung zu Jeffreys Tod und Haubs Verschwinden
  • 300'000 Seiten Epstein-Akten offenbaren Korrespondenz mit Schweizer Behörden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Es ist einer der mysteriösesten Fälle der Schweiz: Im April 2018 brach Karl-Erivan Haub (1960–2018), Chef des deutschen Familienkonzerns Tengelmann, zu einer Skitour im Wallis auf. Der Milliardär wollte in Zermatt VS alleine für die Teilnahme an der Patrouille des Glaciers trainieren, dem grössten Skitourenrennen der Welt.

Eine Kamera am Skilift der Bergstation Klein Matterhorn zeichnete ihn ein letztes Mal auf – seither fehlt von Haub jede Spur. Jetzt aber haben die kürzlich veröffentlichten Epstein-Files neue Details ans Tageslicht gefördert.

Hängt Verschwinden von Haub mit Epstein-Tod zusammen?

So belegen die 300'000 Seiten an Epstein-Akten eine Korrespondenz zwischen Mark Epstein (71), dem Bruder des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953–2019), und Schweizer Polizeibehörden, wie zuerst «Blue News» berichtet hat. In den vom US-Justizdepartement veröffentlichten Files ist eine E-Mail der Bundespolizei Fedpol an die amerikanischen Kollegen beim FBI enthalten.

Das Brisante daran: Mark Epstein vermutet demnach, dass das Verschwinden von Karl-Erivan Haub mit dem Tod seines Bruders zusammenhängt. Und dass der deutsche Milliardär ermordet worden sein könnte.

Haub-Bruder plötzlich im Fokus

Klare Belege dafür gibt es nicht – auch nicht in den Epstein-Akten. Das enthaltene Fedpol-Mail zeigt jedoch: Mark Epstein hatte 2020 mehrfach Kontakt mit der Walliser Kantonspolizei – per Telefon und via Mail. Dabei brachte er eine unbekannte Person namens «Mim Mim» ins Spiel. Diese soll Epstein auf der Plattform Linkedin gedroht haben, dessen Kinder zu töten. «Mim Mim» habe auch mit einer weiteren Person Kontakt gehabt: Christian Haub (61), dem jüngeren Bruder von Karl-Erivan Haub und aktuellen CEO von Tengelmann.

Dieser stand im Frühling 2024 plötzlich wieder im Fokus. Die Kölner Staatsanwaltschaft nahm im April des letzten Jahres wieder Ermittlungen gegen Christian Haub auf. Der Vorwurf: Er habe vor dem Amtsgericht eine Falschaussage gemacht. Ihm sollen nämlich belastbare Hinweise vorgelegen haben, dass sein verschollener Bruder noch leben könnte.

Verschwunden oder untergetaucht? Ermordet oder tödlich verunglückt? Um den Fall von Karl-Erivan Haub ranken sich viele Gerüchte. Auch Russland soll seine Finger im Spiel haben. Offiziell ist die Situation seit 2021 klar: Damals erklärte das Kölner Amtsgericht den früheren Tengelmann-CEO für tot. Seine Familie geht von einem tödlichen Unfall am Klein Matterhorn aus.

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