2014 war das billigste Tank-Jahr seit 5 Jahren
Autofahrer sparen 700 Millionen!

Der Einbruch des Rohölpreises um über die Hälfte entlastet das Budget der Autofahrer.
Publiziert: 01.01.2015 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:20 Uhr
Erst sinkt der Ölpreis (schwarz), dann wird das Benzin billiger.
Foto: Ringier Infographics
Von Ulrich Rotzinger

Die neusten Zahlen auf der Website des Touring Club Schweiz (TCS) dürften Autofahrer freuen. Sie zeigen: Die Zapfsäulenpreise sind mit durchschnittlich 1.53 Franken (Bleifrei 95) für den Liter Ende 2014 so niedrig wie zuletzt vor mehr als fünf Jahren.

Kostete die Benzinfüllung eines 50-Liter-Tanks im Rekordjahr 2012 noch bis zu 95 Franken, sind es heute 20 Franken weniger.

Im Vergleich zu 2013 haben die Schweizer Autofahrer in diesem Jahr 700 Millionen Franken an Spritkosten gespart. Das berechnete die Erdöl-Vereinigung exklusiv für BLICK. Basis der Rechnung ist ein erwarteter Absatz von sieben Milliarden Liter Benzin und Diesel im Jahr 2014.

Der Grund für den Preis-zerfall an den hiesigen Zapfsäulen: Der Preis für ein Fass Rohöl der Marke Brent ist seit Mitte Juni um 50 Prozent eingebrochen. Gestern kostete das Fass Rohöl zwischenzeitlich sogar nur noch 56 Franken. Nach wie vor drückt ein zu grosses Angebot an Rohöl auf die Preise.

Wie Benzin und Diesel wurde auch Heizöl billiger. Berücksichtigte man die Heizölpreise, betrügen die Einsparungen für Schweizer Konsumenten sogar eine Milliarde Franken – «alles realisiert im zweiten Halbjahr 2014», sagt Rolf Hartl (60), Präsident der Erdöl-Vereinigung.

Während die deutsche Mineralölwirtschaft bereits mit steigendem Spritabsatz dank der tieferen Konsumentenpreise rechnet hält Hartl noch den Ball flach. «Wegen der tiefen Preise fahren Schweizer nicht plötzlich mehr Auto.»

Fakt sei aber: Für Haushalte und Unternehmen, die jetzt mehr Geld in der Tasche haben, erweisen sich die tiefen Erdölpreise als Konjunktur- und Investitionsankurbler, so Hartl.

Gemischte Gefühle an diesem Preisrückgang dürfte nur  Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf (58, BDP) haben. Sie kassiert zwar in diesem Jahr rund fünf Milliarden Franken über die Mineralölsteuer. Ganz gleich, ob der Rohölpreis fällt oder steigt, beträgt der Anteil der Mineralölsteuer am Liter Benzin immer 75 Rappen.

Dafür wirkt sich der Preisrückgang bei der Mehrwertsteuer aus. Auf die Milliarde gerechnet macht diese im laufenden Jahr 75 Millionen Franken aus. Das sind rund sechs Prozent weniger, die der Bund einnimmt, als 2013.

Dürfen Autofahrer auch im neuen Jahr mit tieferen Benzin- und Dieselpreisen rechnen? Experten sind überzeugt, dass die Zapfsäulenpreise zumindest im ersten Quartal 2015 niedrig bleiben. «Im Moment sieht es danach aus. Es gibt nach wie vor zu viel Rohöl auf dem Markt», sagt Rolf Hartl.

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