17'000 verlorene Dinge wie Urinprobe oder Luxusuhren
Was bei der Post im Tessin im Fundbüro landet

Bei der Post lagern im Tessin 17'000 Gegenstände. Sie gingen im abgelaufenen Jahr verloren. Darunter hat es wertvolle Teile, aber auch einige skurrile Dinge.
Publiziert: 03.01.2019 um 19:18 Uhr
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Von der Rotweinflasche bis zum Kinderspielzeug: ein Blick in die Lagerhalle der Fundgegenstände der Post.
Foto: PD
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

17'000 Objekte gingen bei der Post im vergangenen Jahr verloren. Die Fundobjekte kommen aus der ganzen Schweiz. Sie konnten weder dem Empfänger zugestellt, noch an den Absender zurückgeschickt werden, wie die Post mitteilt. Etwa wenn Absender und Empfänger sich beide weigern, die Sendung zu empfangen respektive zurückzunehmen.

So wurde die zentrale Fundstelle in Chiasso TI kürzlich ungewollt in einen üblen Rosenkrieg verwickelt. Ein Paar schickte sich während der Scheidung persönliche Gegenstände zu – und verweigerte gegenseitig die Annahme. Irgendwann landete die Ware schliesslich im Tessiner Lager.

Rutschen unbemerkt vom Förderband

Doch wie gehen bei der Post Artikel überhaupt verloren? «Wenn etwa kleine Gegenstände wie Schlüssel oder USB-Datenträger falsch verpackt sind, kann es sein, dass sie durch die Sortiermaschinen aus der Verpackung herausgerissen werden», heisst es in der Mitteilung. «Oder sie rutschen in den Brief- und Paketzentren der Post unbemerkt vom Förderband.»

Die Liste der Fundgegenstände ist lang. Sie enthält skurrile Dinge. Sogar eine Urinprobe ging verloren. Daneben sind im Lager von Rotweinflaschen über Spielzeugpuppen oder einen Sony-Fernseher bis hin zu Luxusuhren, Werkzeugen oder Hausschlüsseln so ziemlich alle die Dinge des täglichen Lebens zu finden.

Goldbarren und Tauchausrüstungen

«Uns überrascht nichts mehr. Wir hatten sogar Goldbarren und eine Tauchausrüstung für mehrere Personen. Einmal sah es bei uns aus, als hätte ein Lastwagen für ein Spielwarenhaus seine gesamte Ladung verloren», sagt Anna Visconti, Verantwortliche beim Kundenservice für die zentrale Fundstelle.

Immerhin: Durchschnittlich können 30 Prozent der Fundgegenstände ihrem Besitzer zugeordnet werden. Die restlichen 70 Prozent werden offenbar von niemandem vermisst. «In der Regel melden sich Kunden innerhalb von drei Monaten bei uns», so Visconti. Die Post muss die Gegenstände ein Jahr lang aufbewahren.

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