Im Januar pilgerten Milchbauern in den Vatikan zum Papst. Sie wiesen ihn auf ihre Existenzängste hin. Der tiefe Milchpreis macht ihnen zu schaffen.
Währenddessen sieht es beim Milchverarbeiter Emmi besser aus. Heute kommunizierte der Konzern einen satten Gewinnsprung um gut 10 Prozent. Emmi erzielte einen Gewinn von 120 Millionen Franken.
Drei Prozent weniger Umsatz
CEO Urs Riedener zeigt sich zufrieden: «Das erfreuliche Resultat ist auf eine deutliche Ertragssteigerung im Ausland zurückzuführen. Dass wir den Gewinnzuwachs ohne Produktionsverlagerungen ins Ausland geschafft haben, erfüllt mich mit Zufriedenheit.»
Der Gewinnsprung erstaunt auf den ersten Blick. Denn der Umsatz ging 5,6 Prozent runter, nämlich auf 3,2 Milliarden Franken. Im Vorjahr betrug er noch 3,4 Milliarden.
Tiefere Beschaffungskosten
Der grösste Milchverarbeiter der Schweiz erreichte die Margenverbesserung laut Mitteilung hauptsächlich dank Preiserhöhungen auf Schweizer Exportprodukte im Ausland. Doch der Milchverarbeiter profitierte auch von tieferen Beschaffungskosten im In- und Ausland.
Währenddessen geben Milchbauern ihre Produktion auf, steigen um auf andere Geschäftsmodelle. Sie verdienen aufgrund der Überproduktion und des immer weiter sinkenden Milchpreises zu wenig, um zu überleben.
Die Schweiz ist aber auch für Emmi ein hartes Pflaster. So ging der Umsatz hierzulande um fünf Prozent zurück. Der Konzern erzielt in der Schweiz 56 Prozent des Gesamtumsatzes.