Der Gruppengewinn verbesserte sich im vergangenen Jahr um rund einen Viertel und stieg mit 1,07 Milliarden Franken gar über die Milliardengrenze, wie die Raiffeisen-Gruppe am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis verbesserte sich mit einem Plus von 31 Prozent auf 1,37 Milliarden noch etwas stärker.
Zudem konnte die Gruppe im vergangenen Jahr rund 53'000 neue Kundinnen und Kunden sowie 28'000 neue Genossenschafterinnen und Genossenschafter gewinnen. Insgesamt verzeichnen die Raiffeisenbanken damit mehr als 3,6 Millionen Kundinnen und Kunden. Der Nettoneugeldzufluss belief sich auf 14,5 Milliarden Franken.
Bei den Kundenvermögen legte die Gruppe entsprechend ebenfalls deutlich zu. Per Ende Jahr lagen diese mit 247,1 Milliarden Franken um 8,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei profitierte Raiffeisen neben den Zuflüssen auch vom positiven Börsenumfeld, das zum Anstieg der Depotvolumen beitrug.
Hypothekengeschäft nähert sich 200 Milliarden an
Das Hypothekargeschäft wuchs mit einem Anstieg der Forderungen um 3,2 Prozent auf 196,4 Milliarden Franken etwas schneller als noch im Vorjahr. Die Gruppe sei damit erneut «auf Marktniveau» gewachsen, schreibt Raiffeisen. Der Marktanteil im Hypothekargeschäft blieb entsprechend mit 17,6 Prozent stabil.
Die Bankengruppe erzielte im abgelaufenen Jahr einen Gesamtertrag von 3,4 Milliarden Franken, was knapp 11 Prozent über dem Vorjahr lag. Erneut konnte die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+19 Prozent) stark wachsen - dies vor allem dank einem grösser werdenden Vorsorge- und Anlagegeschäft. So hätten sich die Anzahl und das Volumen der Vermögensverwaltungsmandate mehr als verdoppelt und auch bei Fondsspar- und Vorsorgedepots lag das Wachstum bei knapp 40 Prozent.
Zinsgeschäft als Hauptpfeiler
Aber auch im Zinsengeschäft, das mit einem Anteil von über 70 Prozent der klare Hauptertragspfeiler von Raiffeisen bleibt, stieg der Ertrag deutlich an (+5,1 Prozent). Zum Anstieg trugen das Volumenwachstum aber auch tiefere Wertberichtigungen bei, zudem betont die Bankengruppe ihr «umsichtiges Bilanzmanagement».
Der Geschäftsaufwand stieg 4,3 Prozent auf 1,9 Milliarden und damit klar langsamer als die Erträge. Entsprechend verbesserte sich auch die Cost-Income-Ratio, die noch bei 56,0 nach 59,4 Prozent im Vorjahr lag.
Im laufenden Jahr will die Raiffeisen-Gruppe weitere Investitionen in die Digitalisierung tätigen und das Vorsorge- und Anlagegeschäft weiter stärken. In den kommenden Jahren wolle die Bank das Geschäftsmodell weiter digitalisieren und vermehrt in «mobile Services» investieren, heisst es. Gleichzeitig solle aber auch die Präsenz vor Ort beibehalten werden, wobei der Fokus vermehrt auf Beratung gelegt werde, heisst es.
Weitere Steigerung bei Eigenheimpreisen erwartet
Im laufenden Jahr erwartet die Bank trotz einem herausfordernden Marktumfeld einen «soliden Geschäftsgang»: Zwar habe sich die Lage rund um die Corona-Pandemie merklich entspannt, aber der Krieg in der Ukraine und weitere geopolitische Spannungen sorgten für Unsicherheit. Generell seien die volkswirtschaftlichen Perspektiven für eine weitere Erholung 2022 aber intakt, zeigt sich Raiffeisen überzeugt.
Im Eigenheimsegment erwartet die Bank weiter steigende Preise. Allerdings schwäche sich die Preisdynamik ab, da die Anforderungen an Eigenkapital und Tragbarkeit den Käuferkreis immer stärker einschränkten, so Raiffeisen.
(SDA)