Es gibt wenige Meteorologen, die saisonale Prognosen wagen. Einer von ihnen ist der Deutsche Dominik Jung. Der kommende Winter werde «der kälteste seit einem Jahrhundert», sagt er.
Der Experte stützt sich dabei auf die Berechnungen mit einer amerikanischen Software. Demnach werden wir besonders im Januar und im Februar schlottern. Schuld daran seien Massen von Polarluft, die Europa heimsuchen sollen.
Mehr als Wahrsagerei?
Die Zuverlässigkeit dieser saisonalen Prognosen ist jedoch umstritten. Viele Meteorologen warnen: Das ist nicht mehr als Wahrsagerei.
Doch sogar vorsichtigere Kollegen bestätigen, dass es zumindest ein aussergewöhnlicher Winter werden könnte. «Ich würde sagen, in dieser Vorhersage für den kommenden Winter gibt es im Grunde etwas Wahres», sagt Frédéric Glassey von MeteoNews zu «Le Matin». «Wir haben ebenfalls eine Anomalie festgestellt, eine Tendenz, die darauf hinweist, dass der Dezember sehr mild sein könnte und der Januar und Februar kälter als im Durchschnitt.» Dies gelte jedoch eher für Zentraleuropa als für die Schweiz.
Zudem könne man nicht sagen, ob das wirklich der kälteste Winter seit hundert Jahren werde. «Das ist nur eine Formel, um Aufsehen zu erregen», sagt Glassey. (noo)