Der schlimme Unfall passiert unmittelbar bei der Zieleinfahrt. Nik Zoricic stürzt beim letzten Sprung in seinem Achtelfinal-Rennen fürchterlich und knallt in voller Fahrt in die Fangnetze neben der Zielbefestigung. Der 29-jährige Kanadier bleibt regungslos liegen.
Fast eine Stunde lang wird er im Zielraum behandelt und dann mit dem Helikopter ins Spital Interlaken geflogen. Aber alle Bemühungen der Retter bleiben ohne Erfolg – Zoricic erliegt seinen schweren Verletzungen um 12.35 Uhr. Es muss von einem schweren Schädel-Hirntrauma ausgegangen werden. Gemäss der ARD hat er einen Genickbruch erlitten.
Alle Skicross-Rennen in Grindelwald wurden nach dem schrecklichen Unfall abgesagt.
«Das kanadische Team ist mir mit Tränen in den Augen entgegengekommen, es war schrecklich», wird ein österreichischer Reporter auf sport10.at zitiert. «Es war ein Fahrfehler, das haben mir auch die Athleten bestätigt. Er hat beim Zielsprung einfach zu viel riskiert», berichtet der Reporter weiter.
Auch US-Skistar Ted Ligety, der soeben den Riesenslalom in Kranjska Gora gewonnen hat, zeigt sich schwer bestürzt: «Skifahren ist ein grossartiger Sport, der viel geben kann – aber auch nehmen. Ein sehr trauriger Tag, an dem wir Nik Zoricic verloren haben. Du wirst uns fehlen, Kumpel.»
Zoricic stammt ursprünglich aus der bosnischen Hauptstadt Sarajevo, wanderte als Fünfjähriger mit seiner Familie nach Kanada aus. Er begann seine sportliche Karriere bei den Alpinen und trat sogar viermal bei einem Weltcup-Slalom an, ehe er 2009 in den Skicross wechselte.
Hier schaffte er anders als im alpinen Ski-Weltcup den Durchbruch und fuhr mehrfach in die Top Ten. In der letzten Saison belegte er Rang sechs im Gesamt-Weltcup. Bei der WM 2011 war er Achter geworden.
Mit dem Tod Zoricics wird der Freestyle-Sport innert zweier Monate zum zweiten Mal erschüttert. Erst Mitte Januar starb Halfpipe-Star Sarah Burke (29), ebenfalls Kanadierin, nach einem Sturz. (rib/wst)