An seinem 40. Geburtstag schien er mal wieder geläutert. «Ich möchte meinen Lebensstil ändern und 100 Jahre alt werden», sagte Matti Nykänen damals. Jetzt ist der Finne im Alter von 55 Jahren verstorben. Gemäss finnischen Medien war er schon seit längerem krank. Die genaue Todesursache ist aber noch unbekannt.
Nykänens grösster Freund nach seiner grandiosen Karriere als Skispringer (vierfacher Olympiasieger, siebenfacher Weltmeister) war der Alkohol. Immer wieder wurde er rückfällig. Immer wieder überwarf er seine eigenen, guten Vorsätze.
«Ich habe getrunken, weil ich nichts anderes zu tun hatte, weil ich vergessen wollte», erzählte er 2012 der «Welt am Sonntag».
Unter Alkoholeinfluss sorgte Nykänen für zahlreiche Eskapaden.
- Er verkaufte seine Olympia-Goldmedaillen, um das Geld in Alkohol, Frauen und Autos zu investieren.
- Er versuchte sich als Stripper in heruntergekommenen Lokalen und übernahm Nebenrollen in billigen Erotikstreifen.
- Er wurde 2010 wegen Misshandlung seiner damaligen Frau zu 16 Monaten Haft verurteilt.
- Er dachte im Gefängnis an Selbstmord. «Ich wusste schon, woher ich die Waffe bekomme, um dieser Hölle ein Ende zu bereiten», verriet er damals.
Dass sein Leben so nicht gut ausgehen würde, ahnte Nykänen schon 2012. Auf die Frage, was er am meisten bereue, sagte er: «Ich hätte niemals so viel trinken sollen.»