Dario Cologna gehört heute nicht zu den Top-Favoriten. Das Einzelstartrennen über 15 Kilometer wird in der klassischen Technik ausgetragen – also in Colognas derzeit schwächerer. Nur ein Mitläufer zu sein, stinkt dem vierfachen Olympiasieger aber gewaltig. Cologna will lieber wieder ganz der alte Super-Dario werden und wendet deshalb den Federer-Trick an.
«Eine längere Pause im Frühling wird guttun», sagt der 32-Jährige zu BLICK. Nach so vielen Jahren an der Weltspitze sei dies ratsam, um auch mental wieder neuen Schwung zu holen. Mindestens einen Monat dürfte sich Dario komplett frei nehmen. «Gut möglich, dass ich im April ausspanne und erst später wieder ins Training einsteige.»
Der Entscheid, wie lange die Auszeit ausfallen wird, fällt erst nach der Saison. Ein verspäteter Trainingseinstieg hat Auswirkungen auf die kommende Saison ohne Grossanlass. Cologna wird kaum das gleich grosse Programm abspulen wie immer. Und sowieso gehe die Tendenz in die Richtung, in «Zukunft etwas weniger Wettkämpfe zu bestreiten».
Federer mit 37 an Weltspitze
Wie Federer nimmt sich also Cologna etwas zurück. Der Tennis-Star legte 2017 nach einem Mega-Comeback erstmals eine längere freiwillige Pause ein und verzichtete auf die Sand-Saison, wie auch 2018. Mit ein Grund, wieso Federer auch mit 37 Jahren noch voll mithalten kann.
Cologna denkt gleich. Zwar ist sein Zukunftsentscheid noch offen. Doch er hat noch nicht vor, aufzuhören. Die Auszeit soll auch Energie und Motivation für die nächsten Grossanlässe bringen – die WM 2021 in Oberstdorf und Olympia 2022 in Peking.
Trainer Ivan Hudac bestätigt das: «Dario will sich weiterhin diesen Druck-Situationen aussetzen und auch in Zukunft darin funktionieren. Darum braucht er eine längere Pause. Er musste wegen Verletzungen in den letzten Jahren immer wieder ohne grosse Pausen weitertrainieren. Aber jeder muss sich auch mal erholen, vor allem mental.»
Für ein bisschen mehr Lebensqualität müsse der Bündner diese Zeit nun investieren. «Und auch sein Körper kann sich so endlich mal richtig erholen.» Hudac hofft sogar, dass die chronischen Probleme mit Wade und Achillessehne so minimiert werden.