Erhält Dario Cologna pünktlich zum WM-Fünfziger seine Superkräfte zurück? Zumindest sieht es ganz danach aus. Der Münstertaler verkleidet sich für den norwegischen TV-Sender «NRK» als «Super Dario»!
Komödiant Nicolay Ramm hat den 30-Jährigen in Davos besucht und ihn in ein Super-Dario-Kostüm gesteckt. Natürlich in Anlehnung an die Video-Spielfigur Super Mario – ein dicklicher italienischer Klempner mit Superkräften.
Und Dario spielt die Rolle perfekt. «Alle kennen mich als Langläufer Dario Cologna. Aber hier, in Davos, kann ich mein wahres Ich zeigen. Ich bin Super Dario», sagt er zu Beginn. Er spricht auch mit Piepsstimme und italienischem Akzent. Zum Schreien.
Wiedersehen mit Ramm
Super Dario legt sich voll ins Zeug. Er gibt im Go-Kart Gas. Rennt durch Parks. Hilft Omas über die Strasse. Und als Klempner schrubbt er sogar Klos!
Viel Überzeugungsarbeit hat es nicht gebraucht. «Dario sagte sofort Ja. Und hat sich dann vier Stunden für uns Zeit genommen. Das war wirklich beeindruckend», sagt Ramm zu SonntagsBlick.
Die Gründe für Colognas begeisterndes Engagement. Er hat mit Ramm gute Erfahrungen gemacht. An der WM in Falun gab es ein witziges und mittlerweile legendäres Interview auf Schweizerdeutsch. Und – viel wichtiger – der dreifache Olympiasieger ist ein echter Spassvogel.
Die Geschichte vom zurückhaltenden Eigenbrötler entlarvt er spätestens mit diesem Auftritt als Märchen. «Ich bin am Anfang meiner Karriere schnell in den Topf geworfen worden, dass ich extrem schüchtern und ruhig sei», sagt Cologna. «Aber ich kann auch anders.»
Vor allem wenn Dario mit dem Team unterwegs ist, zeigt er sein wahres Gesicht. «Da fallen schon immer wieder Sprüche. Ich bin einfach vor den Medien meist ein wenig vorsichtiger.» Doch bei den Norwegern macht er eine Ausnahme – und packt die Superkräfte aus.
Die kann er heute auch gebrauchen. Im 50er gehört er nämlich nicht zu den Favoriten. Nach der Leistung in der Staffel am Freitag ist Cologna unsicher über seinen Formstand. «Mir fehlt die Rennhärte», sagt Dario. Die Probleme in der Vorbereitung mit der Wade haben offenbar mehr Schaden angerichtet als erwartet.
Achtung vor der Kurve
Und es gibt noch einen zweiten Punkt, der allen Cologna-Fans Sorgen macht. Die Lahti-Kurve, die schon so manchem Läufer an dieser WM zum Verhängnis wurde. Immerhin hat Cologna eine merkwürdige Vorliebe dafür, sich in den grossen 50ern in den Schnee zu werfen. Das war bei Olympia in Vancouver und Sotschi so und an der WM im Val di Fiemme. Jedes Mal voll auf Gold- oder zumindest Medaillenkurs.
Auf die Spitzkehre vor dem Einlauf ins Stadion angesprochen, lacht Dario. Auch das nimmt er mit Humor. «Es hat schon viele erwischt dort, dann wäre ich wenigstens nicht der einzige», sagt er. «Zum Glück geht es rechts herum.» Denn das liegt ihm offenbar etwas besser.
Aber eben. Dario braucht heute sowieso seine Superkräfte. Packt er die aus, sollte ihn auch die Kurve nicht stoppen können.