«Darios Körper ist aus dem Gleichgewicht»
Cologna leidet unter dem Sotschi-Gold

Die halbe Nordisch-WM in Lahti ist futsch für Dario Cologna. Der Grund dafür ist, dass sein Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und zwar während seiner schönster Erfolge.
Publiziert: 22.02.2017 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:14 Uhr
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Dario Cologna kann wegen seiner Verletzung in den klassisch WM-Rennen nicht starten.
Foto: EQ Images
Stefan Meier aus Lahti

Einen dümmeren Moment für Wadenprobleme kann es eigentlich gar nicht geben. Dario Cologna muss auf die Klassisch-Rennen an der Nordisch-WM in Finnland verzichten. Darunter auch der Skiathlon, wo unser Langlauf-Star die vielleicht grössten Medaillenchancen gehabt hätte.

So paradox es klingt: Cologna leidet unter den schönsten Erfolgen seiner Karriere. In Sotschi 2014 holte der Münstertaler Doppelgold. Und zahlt nun einen hohen Preis dafür.

Denn Olympia 2014 war eine Zitterpartie. Im November zuvor zog er sich bei Joggen mehrere Bänderrisse im rechten Fussgelenk zu. Cologna steckte nicht auf, kehrte mirakulös zurück und schrieb eines unserer schönsten Sportmärchen.

Die Folgen spürt er jetzt. «Er hat sich bei diesem Comeback auf einem schmalen Grat bewegt. Das war uns schon damals bewusst», sagt Swiss-Olympic-Arzt Patrick Noack. Für ihn ist klar, dass Cologna auch heute noch unter dieser Verletzung und dem forcierten Comeback leidet. «Es ist so, dass Darios Körper damals aus dem Gleichgewicht geraten ist.»

Zwar schränkt Noack ein, dass es damals der rechte Fuss gewesen sei, nun die linke Wade. «Und es wäre falsch, alles auf den Unfall vor Sotschi zurückzuführen. Aber da besteht ein Zusammenhang. Spitzensportler sind Hochleistungsmaschinen, da muss alles im Lot sein.»

Verletzung konnte nicht ausheilen

Und das war nach Sotschi überhaupt nicht mehr der Fall. Statt die Saison sofort wieder abzubrechen, forcierte Cologna weiter. Die Verletzung konnte so nicht endgültig ausheilen, eine Operation wurde notwendig. «Über ein Jahr war die Senkung und Beugung des Fusses eingeschränkt», erklärt Noack.

Noack ist aber guter Dinge, dass die Maschine Cologna dereinst wieder wie geschmiert laufen wird. «Wir haben eigentlich eine gute Balance gefunden, das hat man an der Tour de Ski gesehen. Und wir sind in dieser Saison deutlich weiter als letztes Jahr. Der Verzicht nun ist eine reine Vorsichtsmassnahme.»

Und auch schon an dieser WM sieht er durchaus gute Chancen für Cologna. «Es ist ein sehr grosser Unterschied, ob er im Skating oder im Klassischen antritt. Beim Skaten merkt Dario nichts, da kann er Vollgas geben.» Gute Aussichten also für den Fünfziger zum WM-Abschluss am 5. März.

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