Das letzte Jahr war ein verhextes für Iouri Podladtchikov (30). An den X-Games in Aspen stürzte der Halfpipe-Olympiasieger im Januar 2018 schwer, die Hirnblutungen sorgten dafür, dass er als Titelverteidiger Olympia und den Rest der Saison sausen lassen musste. Über den Sommer brachte er sich wieder in Form, nur um im Dezember von einem Magengeschwür gebremst zu werden, das zunächst als Krebs fehldiagnostiziert wurde.
Und als er kurz vor Weihnachten in China in die Halfpipe zurückkehrte, kam der nächste Crash – die Quittung: eine Hirnerschütterung und ein Nasenbeinbruch. «Es geht mir wieder gut», sagt er am Donnerstag in Laax zu BLICK. «Die Nase ist jedenfalls gerader als vorher.»
Aber was er beim Heim-Weltcup am Wochenende drauf hat, das weiss der Vorjahressieger selber nicht. Normalerweise braucht er fünf Wochen, um wieder in Fahrt und auf Weltklasseniveau zu kommen. «Seit meinem Sturz in China war ich erst vier Tage auf dem Schnee», so Podladtchikov. Fehlen also mehr als vier Wochen. «Es ist nicht ideal. Ich erlaube mir, dieses Jahr keine grossen Taten anzukündigen», sagt der Mann, der im Schweizer Snowboard-Mekka dominiert hat wie kein anderer – zehnmal stand er auf dem Laax-Podest. Er grinst: «Auch wenn das für mich untypisch ist.»
In der Quali liefs auf jeden Fall nicht so verkehrt: Die dritthöchste Punktzahl hinter dem Olympia-Dritten Scotty James und dem 17-jährigen Japaner Yuto Totsuka. Ein gutes Zeichen. «Und wenn ich am Samstag einen guten Tag habe, dann ist sowieso alles möglich.»