So spektakulär verkündet Langel den Nationenwechsel
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Startet neu für die Schweiz:So spektakulär verkündet Langel den Nationenwechsel

«Ich war traurig»
Warum Biathlon-Talent Langel von Frankreich zur Schweiz wechselte

Von der Biathlon-Nation Frankreich über die Landesgrenze zu Swiss-Ski. Coralie Langel erklärt ihren überraschenden Wechsel – und erzählt von ihren ersten Schweizer Eindrücken.
Publiziert: 26.05.2025 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2025 um 15:55 Uhr
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Neu im Schweizer Tenue: Coralie Langel vollzog den Nationenwechsel.
Foto: PHOTOSTEPHANBOEGLI

Darum gehts

  • Französische Biathletin Coralie Langel wechselt zu Swiss-Ski für einen Neuanfang
  • Langel sieht in der Schweiz bessere Chancen für ihre Karriere
  • 23-jährige Athletin holte im Januar zwei Siege im Coupe de France
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Für die WM in Lenzerheide im Februar strömten mehrere Tausend Franzosen ins Bündnerland. Die Reise lohnte sich so richtig, weil Frankreich der grosse Medaillenabräumer war. Coralie Langel (23) musste die Weltmeisterschaft jedoch aus der Ferne verfolgen. Der Event fiel in eine schwierige Karrierephase der jungen Frau, die als grosses Biathlon-Talent gilt, jedoch bis heute keinen Weltcupeinsatz vorweisen kann.

Jetzt, drei Monate später, gehört sie plötzlich dem Kader von Swiss-Ski an. Langel wagt in ihrer sportlichen Laufbahn einen kompletten Neuanfang. Der Nationenwechsel wird möglich, weil ihr Grossvater aus der kleinen Gemeinde Courtelary im Berner Jura stammt. Der Schweizer Verband, der ohnehin nicht von einer riesigen Masse an nachkommenden Biathlonhoffnungen strotzt, hat plötzlich ein potenzielles Ass mehr im Ärmel.

Nun gut, Langel muss bei Swiss-Ski erst einmal ankommen und ihre Qualitäten zeigen. Vorerst gehört sie dem B-Kader an. Doch dass sie über Potenzial verfügt, hat sie im letzten Winter erneut gezeigt. Im jeweils gut besetzten Coupe de France hatte sie im Januar zwei Siege hintereinander gefeiert. Der Lohn dafür blieb allerdings aus. Der französische Verband, dem es seinerseits an Breite nicht mangelt, bot sie auch dann nicht für den IBU-Cup, die Bewerbe auf zweithöchster Stufe, auf. Es waren jene Nicht-Berücksichtigungen, die Langel am Ende zum Handeln bewogen: «Ich war traurig und konnte einige Entscheide nicht verstehen. Auch wenn man als Sportlerin nicht immer objektiv ist.»

«Darf hier mit grossen Namen trainieren»

Langel betont, sie stehe nicht auf Kriegsfuss mit dem französischen Verband, sportlich aber habe sie dort keine Zukunft mehr gesehen. In den letzten Jahren hatte sie immer wieder versucht, sich zu empfehlen, sah sich aber auch durch eine längere Krankheitspause im internen Konkurrenzkampf weit zurückgeworfen. Nun will Langel in der Schweiz angreifen. Sie sagt nach dem ersten Kennenlern-Treffen in Lenzerheide Anfang Mai: «Ich wurde wunderbar empfangen. Ich bin sehr dankbar und glücklich, Teil dieses Teams zu sein. Ich darf hier mit grossen Namen trainieren – ich sehe das als eine schöne, neue Chance für mich.»

Dieser Tage weilt Langel nun mit Lena Häcki-Gross, Amy Baserga, Niklas Hartweg und Co. in einem ersten Trainingslager in der Toskana. Und ab sofort stünden für sie zwei Herausforderungen auf dem Plan, wie sie sagt: «Erstens geht es darum, mich sportlich zu beweisen. Ich weiss nach den letzten Jahren nicht, wo ich international stehe.» Und zweitens? «Ich muss unbedingt Deutsch büffeln», ergänzt sie schmunzelnd. Sie sei froh, seien im Team alle so «super sympa», auch wenn sie sprachlich dem Grossteil der Equipe noch hinterherhinke.

Und natürlich gäbe es da mit Blick auf den kommenden Winter auch den leisen Olympia-Traum in ihrem tiefsten Inneren, doch hierzu sagt sie: «Ich nehme erst einmal Schritt für Schritt. Zunächst wird mein Niveau vermutlich für den IBU-Cup interessant sein. Dann werden wir sehen, ob ich es verdiene oder ob es noch zu früh kommt.»


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