Winterspiele für geistig Beeinträchtigte
Die Schweiz will Winterspiele für geistig Beeinträchtigte

Die Winterspiele für geistig beeinträchtigte Menschen sollen 2029 in der Schweiz stattfinden. «Es geht um Sport, aber auch um viel mehr», sagt einer der Organisatoren. Bundesrätin Amherd ist schon Feuer und Flamme.
Publiziert: 13.10.2020 um 08:35 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2020 um 08:46 Uhr
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Finden die Winterspiele für geistig beeinträchtigte Menschen 2029 in der Schweiz statt?
Foto: ©Martin Nitsch
Emanuel Gisi und Noa Dibbasey

Es wird ein Mega-Anlass: 2500 Sportler aus über 105 Ländern kämpfen während 12 Tagen in 9 Wintersport-Wettbewerben von Ski über Langlauf, Eiskunstlauf und Snowboard bis zu Unihockey um Medaillen. In Chur, Arosa, Lenzerheide. Budget: 38 Millionen Franken.

Es geht um mehr als nur Sport

2029 sollen die World Winter Games der Special Olympics in Graubünden stattfinden, das sind die Winterspiele für geistig beeinträchtigte Menschen. Sportministerin Viola Amherd ist schon an Bord: «Ich bin überzeugt, dass die Bewerbung und eine mögliche Durchführung der World Winter Games 2029 in der Schweiz einen nachhaltigen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft leisten wird.» Jetzt hofft das Schweizer OK, tatsächlich auch den Zuschlag zu bekommen.

Dabei geht es den Organisatoren auch darum, geistig beeinträchtigten Menschen eine Plattform zu bieten. «Es geht um Sport, aber gleichzeitig auch um viel mehr», sagt Bruno Barth, Direktor von Special Olympics Schweiz. «Die Gesellschaft darf auch sehen, dass es andere Menschen gibt.»

Solche Anlässe seien für geistig beeinträchtigte Athleten wichtig. «Wenn sie ein Rennen bestreiten oder ein Spiel austragen, sind sie Sportler. Und nicht Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.»

Bundesrat muss auch noch mitspielen

Der Berner Oberländer Koni Schmid (50) ist einer von ihnen. Letzten Winter holte er bei den Nationalen Winter Games Slalom-Gold. 2013 nahm er in PyeongChang (Skor) schon einmal an den Weltspielen teil. «So hätten endlich einmal alle etwas davon», sagt er über eine mögliche Austragung in der Schweiz. «Ich hoffe, dass das Event dann auch im TV gesendet wird. Und die Spiele wären ein Zeichen, dass sich auch die Schweiz für Randgruppen einsetzt. Ausserdem würde ich diese Erfahrung nie wieder vergessen.»

Die nächste Hürde: Nun muss der Bundesrat die Spiele in seine Botschaft zu den Grossevents 2022–2029 aufnehmen.

Eingereicht wird die Schweizer Kandidatur im Januar 2021. Ein Entscheid fällt entweder im Juli 2021, falls es eine Doppelvergabe für die Spiele 2025 – 2029 gibt, oder im November 2024.

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