Faith Kipyegon bestätigte mit einer Zeit von 3:48,68, mit der sie ihren bisherigen globalen Bestwert um 36 Hundertstel unterbot, ihre Dominanz über 1500 m. Über diese Distanz schaffte sie zum dritten Mal einen Weltrekord. Der erste war ihr von zwei Jahren beim Diamond-League-Meeting in Florenz gelungen, der zweite 13 Monate danach bei der Veranstaltung der gleichen Kategorie in Paris. Über die 1500 m ist die Mutter einer sechsjährigen Tochter zudem je dreifache Olympiasiegerin und Weltmeisterin.
Kipyegon, auch Weltmeisterin und Olympia-Zweite über 5000 m, zeigte mit dem neuerlichen Weltrekord eine starke Reaktion auf den gescheiterten Versuch in der Woche zuvor in Paris, mit dem sie über die Meile (1609 m) die Vier-Minuten-Grenze unterbieten wollte. Ihr Ausrüster hatte ein inoffizielles Rennen unter besonderen Bedingungen mit Tempomacher und speziellem Schuhmaterial organisiert.
Kipyegons Landsfrau und «beste Freundin» Beatrice Chebet drückte über 5000 m den Weltrekord auf 13:58,06 und spulte derart die zwölfeinhalb Stadionrunden als erste Frau unter 14 Minuten ab. Die bisherige Bestmarke, die die Äthiopierin Gudaf Tsegay vor knapp zwei Jahren ebenfalls in Eugene aufgestellt hatte, drückte sie gleich um 2,15 Sekunden. Chebet gelang damit ein prestigeträchtiges «Double-Double"; sie hält auch den Weltrekord über 10'000 m und gewann im vergangenen Jahr bei den Spielen in Paris über beide Distanzen olympisches Gold.
Eine herausragende Leistung gelang in Eugene auch Winfred Yavi über 3000 m Steeple. Die für Bahrain startende gebürtige Kenianerin erzielte mit 8:45,25 den drittbesten Wert aller Zeiten. Den seit sechs Jahren bestehenden Weltrekord ihre (einstigen) Landsfrau Beatrice Chepkoech verpasste sie um weniger als eine Sekunde.
Über 100 m der Frauen setzte sich die Amerikanerin Melissa Jefferson durch. Die Olympia-Dritte des vergangenen Jahres entschied das Duell gegen die Goldmedaillengewinnerin von Paris, Julien Alfred aus St. Lucia, bei einem Gegenwind von 1,5 Metern pro Sekunde in starken 10,75 für sich. Weltmeisterin Sha'Carri Richardson aus den USA kam nicht über den letzten Platz hinaus.