Weil sie hungern musste
Olympia-Siegerin verschachert sieben Medaillen

Diese Frau kennt die Höhen und Tiefen des Lebens: Olga Korbut (61) – oder der tiefe Fall einer Olympiasiegerin.
Publiziert: 28.02.2017 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:45 Uhr
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Olympische Spiele 1972: Korbut jubelt über Gold.
Foto: AP

Olympische Spiele 1972 in München: Die 17-jährige Olga Korbut turnt sich in die Herzen von Millionen, sahnt drei Gold- und eine Silbermedaille ab und wird auch dank ihrem ansteckenden Lachen zur Olympia-Legende.

Vier Jahre später legt die 150-Zentimeter-kleine Korbut in Montreal nach, holt sich erneut eine goldene und eine silberne Olympia-Medaille ab.

Das ist lange her: 41 Jahre später sieht die Welt von Korbut um einiges düsterer aus. So düster, dass die mittlerweile 61-Jährige sogar ihre Medaillen verscherbeln muss, um sich finanziell über Wasser halten zu können.

«Medaillen retteten Korbut vom Hunger» titelt das russiche Portal «Gazeta.ru» und berichtet, dass die ehemalige Turnerin sieben Medaillen und weitere Auszeichnungen in den USA hat versteigern lassen. 183'300 Dollar habe ihr die Aktion total gebracht, 66'000 Dollar davon alleine das Team-Gold-Edelmetall.

«Der Spatz von Minsk», wie die sowjetische Kunstturnerin weissrussischer Herkunft zu ihren aktiven Zeiten genannt wurde, war bis ins Jahr 2000 mit dem Volkssänger Leonid Bortkewitsch verheiratet. Die beiden haben mit Richard einen gemeinsamen Sohn. Nach dem Zerfall der Sowjetunion siedelte sie nach Phoenix (Arizona, USA) um, wo sie eine Turnschule eröffnete.

Nach ihr ist der berühmte «Korbut Flip» benannt, den sie 1972 an den Olympischen Spielen auf dem Stufenbarren als erste Turnerin überhaupt zeigte.

Es bleibt zu hoffen, dass sie nach dem finanziellen Aufschwung nun auch im echten Leben einen solchen erlebt. (fan)

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