Schweizerinnen werden Vierte im Team-Final in Bern
Giulia: «Ich bin mega stolz!»

Die ganz grosse Sensation bleibt aus. An der Kunstturn-EM in Bern wird das Frauen-Team um Giulia Steingruber, die zweimal die Bestnote erhält, sehr guter Vierter.
Publiziert: 04.06.2016 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:15 Uhr
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Giulia Steingruber ist konzentriert.
Foto: PETER SCHNEIDER
Cécile Klotzbach

Nach dem Bronze-Erfolg der Männer vergangene Woche liessen uns auch Steingruber (22), Ilaria Käslin (18), Stefanie Siegenthaler (18), Caterina Barloggio (19) und Thea Brogli (16) vom Medaillen-Coup träumen. Als Dritte qualifizierten sie sich am Donnerstag für den Final.

Doch der Start am Finaltag misslingt in der sehr gut gefüllten Berner PostFinance-Arena trotz frenetischer Unterstützung der Heimfans. Am Stufenbarren stürzt Käslin. Selbst mit guter Übung von Steingruber lässt das Team im Vergleich zur Quali 1,167 Punkte liegen.

Am Schwebebalken turnt zwar Käslin fehlerfrei (Rang 5), nicht aber Steingruber. Wieder flattern am Zittergerät ihre Nerven, wie schon in der Qualifikation, als sie mit zwei Stürzen auch den Einzug in den Gerätefinal verpasste, stürzt sie und verzeichnet noch eine weitere grobe Unsicherheit. Im Vergleich zur Quali erhält sie trotzdem noch einen ganzen Punkt mehr.

«Wir waren schon ziemlich nervös – vor allem ich am Balken, nachdem ich in der Quali dort zweimal gestürzt war. Aber wir wollten diesen Wettkampf vor allem geniessen», versucht Giulia die Stürze zu erklären.

Am Boden dann setzt Superstar Giulia wie angekündigt noch einen drauf. 15.033 Punkte – die beste bisher geturnte Boden-Übung in Bern. Und damit eine Kampfansage für morgen, wo sie auch hier nach Gold greifen kann.

Giulia: «Morgen will ich nun einfach Vollgas geben! Gold wäre perfekt - dafür braucht es zwei perfekte Sprünge und eine Bodenübung, die ich morgen nochmals steigern werde.»

Neben ihrem Paradegerät natürlich, dem Sprung. Hier rundet Giulia den Teamfinal einmal mehr mit einem starken „Tschussowitina“ und der Bestnote (15.591) ab.

Leider reicht das Punktetotal dieser jungen und vielversprechenden Schweizer Frauen-Mannschaft nicht ganz fürs Podest. Russland (1), Grossbritannien (2) und Frankreich (3) teilen das Edelmetall überlegen untereinander auf. Aber mit Platz 4 dürfen unsere Girls, die sich zuvor nicht mehr als die Final-Qualifikation erhofft hatten, mehr als zufrieden sein.

«Wir sind über Platz definitiv nicht enttäuscht, auch wenn wir das Podest verpasst haben. Noch nie haben wir ein so gutes Team-Resultat geschafft, darüber bin ich mega stolz! Die anderen sind einfach besser – wir hätten sie womöglich nicht mal eingeholt, wenn wir gar keine Stürze verzeichnet hätten», sagt Giulia.

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