Referee Richard Haigh (37) ist im Wimbledon-Halbfinal der grössere Gegner von Novak Djokovic (36) als Jannik Sinner (21) auf der anderen Netzseite.
Mitte des zweiten Satzes bricht Haigh wegen eines Djokovic-Stöhners einen Ballwechsel ab. Der Punkt geht wegen Behinderung an Sinner. Eine Seltenheit im Tennis. «Das war vielleicht das Echo vom Dach», witzelt der Serbe nach der Partie über die Szene. Noch im gleichen Game verwarnt Schiri Haigh den Serben wegen einer Zeitüberschreitung. Bei Djokovic brodelts, aber er explodiert nicht.
Auch, weil Sinner bei seiner Premiere in einem Grand-Slam-Halbfinal aus diesen Geschenken kein Kapital schlagen kann. Zu viele Fehler unterlaufen dem Italiener in den entscheidenden Situationen des Matches. Er verwertet keinen seiner sechs Breakbälle.
Djokovic historisch
Mit 6:3, 6:4, 7:6 zieht Djokovic in seinen neunten Wimbledon-Final ein. Nur einen davon hat er verloren – 2013 gegen Andy Murray. Dies war gleichzeitig auch seine letzte Niederlage auf dem Centre Court von Wimbledon. Danach gabs 45 Siege in Serie. Sollte am Sonntag Nummer 46 folgen, würde Djokovic mit den acht Wimbledon-Titeln von Roger Federer gleichziehen.
So erfolgreich er auf dem Centre Court auch spielt, einen kleinen Seitenhieb kann sich der ewige Provokateur Djokovic nicht sparen. Auf einige Buhrufe von der Tribüne reagiert er mit der «Heul-doch»-Geste.
Djokovics Final-Gegner wird der Spanier Carlos Alcaraz (20) sein. (cmü)