Abseits der Kameras und der grossen Center Courts geht es für die Tennis-Profis, die ausserhalb der Top 100 klassiert sind, ums nackte Überleben.
Zwar gibt es Punkte für die Weltrangliste, aber Geld ist bei Turnieren in Usbekistan, Marokko oder Peru kaum zu verdienen. Der ideale Nährboden für die Wett-Mafia.
«Man bot mir 30 000 Dollar, nur damit ich einen Satz verliere», packt nun der Rumäne Marius Copil (ATP 172) gegenüber Medien in seiner Heimat aus.
Das Angebot kam anonym und über Facebook. Den Vorfall meldet er umgehend der ATP. Daraufhin wurde der 24-Jährige massiv angefeindet. «Ich erhielt sogar Morddrohungen.» Seinen Facebook-Account musste Copil danach löschen.
Für Spieler, die auf die unmoralischen Angebote eingehen, hat er kein Verständnis: «Sie sollten lebenslänglich gesperrt werden. Sie haben keinen Respekt für den Sport und sind Feiglinge.»
Copil hat in seinen sechs Profi-Jahren 460 000 Dollar Preisgeld gewonnen. Ohne die finanzielle Unterstützung seiner Familie und den Zustupf vom rumänischen Verband hätte er seine Karriere schon längst beenden müssen.