BLICK: Stan Wawrinka, wie, wo und mit wem feiern Sie Ihren runden Geburtstag?
Stan Wawrinka: Es gibt keine grosse Party. Ich gehe mit meinem Coach Magnus Norman und meinem Manager Lawrence Frankopan auswärts essen. In Miami gibt es extrem viele tolle Restaurants.
Ihre Familie ist nicht dabei?
Nein, sie ist zu Hause in der Schweiz. Aber ich werde meine Frau und meine Tochter sicher über Skype oder Facetime sehen und mit ihnen sprechen. Das machen wir oft.
Malt Ihnen Töchterchen Alexia ein Bild oder bastelt etwas?
Vielleicht, ich lasse mich überraschen.
Sie haben schon den Geburtstag Ihrer Tochter wegen eines Turniers verpasst, jetzt sind Sie wieder weg. Wären Sie an solchen Tagen nicht lieber in der Schweiz?
Für mich sind Geburtstage nicht allzu wichtig. An meinem Geburtstag läuft meistens irgendwas. Und meine Familie ist es gewohnt, dass ich weg bin.
Für viele ist der 30. Geburtstag dennoch speziell.
Für mich ist er nicht spezieller als andere. Ich denke weniger über das Alter nach als über meine Tennis-Karriere.
Und wie lautet Ihre Zwischenbilanz?
Niemals hätte ich gedacht, dass ich in dem Alter so viel erreicht haben würde.
Ist ein Tennisspieler mit 30 reifer als andere Männer?
Möglich. Wir befinden uns bereits gegen Ende unserer Karriere und haben schon sehr viel erlebt. Für die meisten beginnt das Berufsleben dann erst so richtig.
Fühlen Sie sich mit 30 alt?
Nicht so alt, wie ich dachte. Mit 20 dachte ich, mit 30 wäre ich bestimmt fertig mit dem Profitennis. Und jetzt befinde ich mich auf dem Höhepunkt – aber ich war schon immer ein Spätzünder. Ich fühle mich noch sehr jung. Ich hoffe, es folgen noch ein paar gute Tennisjahre!
Gibt es für Sie das perfekte Alter?
Nein, man sollte das Maximum aus jedem Alter herausholen – das halte ich für wichtig.
Haben Sie keine offenen Wünsche oder unerfüllten Träume?
Doch, Träume habe ich, aber die behalte ich lieber für mich.
Können Sie sich Geburtstage gut merken?
Nein, darin bin ich sehr schlecht! Zum Glück gibt es Smartphones, die einen erinnern, wenn man Geburtstage darin gespeichert hat. Sonst würde ich wohl alle vergessen.
Wie haben Sie als Kind gefeiert?
Ich habe nur schöne Erinnerungen an meine Geburtstage. Damals waren sie mir natürlich noch wichtiger. Meine Mama organisierte immer feinen Kuchen, und ich durfte Schulfreunde nach Hause bringen.
Was haben Sie sich früher gewünscht?
Am liebsten Lego oder andere Spielsachen. Noch keine Tennisrackets.
Bekamen Sie immer, was Sie wollten?
Sagen wir so: Ich war nicht besonders verwöhnt, aber es fehlte mir an nichts.
Über welches Geschenk würden Sie sich heute am meisten freuen?
Ich erwarte keine Geschenke, bin zufrieden mit dem, was ich habe. Eigentlich mache ich lieber Geschenke, als welche zu bekommen. Anderen etwas Gutes zu tun, ist schöner. Am liebsten beschenke ich natürlich meine Tochter.