Vor elf Jahren klicken die Handschellen. Karolina Pliskova und ihre Zwillingsschwester Kristyna sind 13 Jahre alt, als ihr Vater Radek Plisek (45) verhaftet wird. Er soll der Kopf eines Rings gewesen sein, der an Pliseks Wohnort Louny in mehreren eigens dafür errichteteten Fabriken Zigaretten im Wert von über zwei Millionen Franken gefälscht hat.
Obwohl der Vater der tschechischen Tennis-Zwillinge die Tat bis heute bestreitet, wird er 2012 von einem Regionalgericht zu fünfeinhalb Jahren Haft und einer Busse von 300'000 Tschechischen Kronen (umgerechnet 13'000 Franken) verurteilt. Das Strafmass wird nach einem Berufungsverfahren vom Obersten Gericht in Brünn auf fünf Jahre reduziert.
Weil Radek Plisek gesundheitlich angeschlagen ist, wird sein Haftantritt immer wieder verschoben. Vom 15. Januar 2014 bis zum 18. März 2014 sitzt er aber doch noch ein. Nach einem Entscheid des Landgerichts Louny wird er vorzeitig entlassen. Seine Bewährungsfrist läuft noch bis zum 18. März 2017, wie eine Gerichtssprecherin gegenüber BLICK bestätigt.
Auf der Tennis-Tour taucht er bereits jetzt wieder auf. Die Bewährungsauflagen lassen dies offenbar zu. Möglich also, dass Radek Plisek auch in Luzern im Publikum sitzt. Tochter Karolina bezeichnet ihren Vater als wichtigste Bezugsperson. «Aber er war sehr streng. Als wir zehn Jahre alt waren, zogen wir nach Deutschland, weil dort die Bedingungen besser waren.»
Trotz oder gerade wegen der belastenden Zeit sind die Pliskova-Schwestern eng mit ihrem Vater verbunden. Karolinas und Kristynas linken Oberarm und den linken Oberschenkel ziert ein polynesisches Maori-Tattoo. Eine Bedeutung habe das zwar nicht. Aber Vater Radek Plisek liess sich das gleiche Tattoo stechen. Als Zeichen der Verbundenheit.