Im fünften Match in Wimbledon kommt Simona Waltert zum ersten Auftritt auf einem grossen Court – inklusive Vollbesetzung an Linienrichtern und Hawkeye. Die 16-jährige Churerin trifft im Halbfinal der Juniorinnen auf Ann Li (USA).
Im ersten Satz nimmt Waltert beim Stand von 4:4 und 30:0 die erste Challenge ihrer jungen Karriere. Und gleich eine erfolgreiche. Ihr Ball hat die Linie noch gekratzt! Der Punkt wird wiederholt.
Beide Spielerinnen haben Zug in ihren Schlägen und liefern sich einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Nach je einem Break gehts ins Tiebreak. Dort zeigt Waltert Nerven und verschenkt es mit 4:7-Punkten. Mit Doppelfehler beim Satzball.
Im zweiten Satz gehts dann schnell, die Luft bei der Schweizerin ist draussen. Li nimmt Waltert den Service dreimal ab – 1:6 lautet das Resultat am Ende. Nach nur 73 Minuten ist der Traum vom Titel vorbei. 34 unerzwungene Fehler sind zu viel auf Seiten Walterts.
Im Juniorinnen-Final kommts nun zum US-Duell zwischen Li und Claire Liu. Die bisher einzigen Schweizer Juniorinnen-Sieger bleiben Martina Hingis (1994) und Belinda Bencic (2013).
Waltert, die ohne die Begleitung ihrer Eltern Markus und Claudia in Wimbledon antrat, wird ihren Weg weiter machen. Ihr Trainer Kai Stentenbach sagt über Simona: «Ihre Rückhand ist unfassbar. Seit einem Jahr haben wir kein Spiel gehabt, wo sie nicht funktioniert hat. Simona hört extrem gut zu, nimmt Ratschläge gut an und denkt längerfristig.»