Nächste Runde im Corona-Puff
Topgesetztes Frauen-Doppel von US Open ausgeschlossen!

Drei Stunden Wartezeit, lange Verhandlungen und Djokovic, der den Gouverneur anruft und der Ausschluss des topgesetzten Frauen-Doppels: Der Corona-Fall um Benoit Paire an den US Open wird immer irrer.
Publiziert: 05.09.2020 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2020 um 22:49 Uhr
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Timea Babos (l.) und Kiki Mladenovic werden von den US Open ausgeschlossen.
Foto: Getty Images

Das Corona-Puff bei den US Open nimmt kein Ende! Am Samstagabend verschwindet plötzlich das topgesetzte Frauen-Doppel Kiki Mladenovic (27) und Timea Babos (27) vom Spielplan. Grund dafür ist die Französin Mladenovic, die mit dem positiv auf Corona getesteten Benoit Paire (31) Kontakt hatte. Auf Anweisung der New Yorker Gesundheitsbehörde, die besagt, dass alle Spielerinnen und Spieler, die engen Kontakt mit Paire hatten, während der auferlegten Quarantäne nicht mehr aus ihren Zimmern dürfen. Besonders bitter dürfte das Ganze für Babos sein. Die Ungarin ist gemeinsam mit Mladenovic topgesetzt gewesen.

Noch anders reagiert wurde im Fall von Adrian Mannarino. Aber schon sein Fall zeigt, dass die Corona-Situation an den US Open immer kurioser wird. Was ist passiert?

Hin und Her vor Zverev-Match

Mannarino erhält in der Nacht auf Freitag zunächst ein Spielverbot der New Yorker US-Behörden. Dies, weil der 32-Jährige ebenfalls mit dem positiv getesteten und vom Turnier ausgeschlossenen Paire Kontakt hatte. Erst mit rund dreistündiger Verspätung kann sein Match gegen Alex Zverev starten.

Zverev spricht dabei von einem langen «Hin und Her». Oben ohne sitzt die Weltnummer 7 in seiner Loge im Stadion und spielt mit dem Handy rum. Währendessen verhandeln die Gesundheitsbehörden und der US-Tennisverband USTA. Und vor allem Mannarino versteht dabei die Welt nicht mehr.

Mannarino durfte nicht mehr aus dem Zimmer

Der Franzose gehört zu einer Gruppe von bis zu elf Profis, die engen Kontakt mit Paire hatten und in eine Sonder-Quarantäne mussten. Ihnen sei versichert worden, dass sie für Trainings und Matches ihre Hotelzimmer verlassen dürfen, betont Mannarino.

Fünf Tage später heisst es dann plötzlich, dass er nicht auf den Court darf. Wenige Stunden vor dem geplanten Beginn der Partie habe er erfahren, «dass wir bis zum Rest der Quarantäne nur noch in unserem Zimmer sein dürfen».

«Wieso jetzt? Vorher hat er ja auch gespielt»

Als die Weltnummer 39 dann doch aus seinem Käfig darf, holt er sich den Startsatz gegen Mitfavorit Zverev, scheidet dann aber in vier Sätzen aus. Und muss nun bis kommenden Freitag in Quarantäne bleiben.

Das Vorgehen wirft viele Fragen auf. «Warum durfte er jetzt nicht spielen? Die erste und die zweite Runde hat er ja auch gespielt, und da wusste man ja auch schon, dass Paire positiv ist», fragt etwa Zverev.

Djokovic versuchte, Gouverneur zu erreichen

Auch Weltnummer 1 Novak Djokovic schaltet sich ein. Als er von dem Corona-Chaos hört, greift er zum Telefon. «Ich wollte über einige Kontakte den Gouverneur von New York erreichen», erzählt der Serbe nach seinem ungefährdeten Achtelfinaleinzug gegen Jan-Lennard Struff. Zu Andrew Cuomo durchgedrungen sei er aber nicht. (sme/sid)

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