Teil 7
Der Mann, der Federer verkauft

Publiziert: 07.11.2006 um 20:18 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:38 Uhr
von christian bürge
CLEVELAND (USA) – Roger Federer ist selbst zu einer edlen Marke geworden. Sein Manager Tony Godsick versucht, seine Karriere mit den besten Sponsorenverträgen zu vergolden.

IMG, die weltgrösste Sportmarketing- und Management-Agentur in Cleveland (USA), ist seit 2005 wieder für den dominierenden Tennisstar tätig, nachdem sie schon bis 2003 für ihn Sponsoren akquirierte. Über die Rückkehr vom In-House-Management zum Marketing-Giganten wurde eifrig spekuliert. Einige Insider vermuteten, dass Federer nur dank einer Beteiligung an der Agentur zurückkehrte. Wie immer sind solche Angaben aber ohne Gewähr. Auch im Tennis-Business gilt in dieser Hinsicht höchste Geheimhaltungsstufe.

Der Amerikaner Tony Godsick, der Mann der ehemaligen Profispielerin Mary Joe Fernandez, versucht seit einiger Zeit jedenfalls, Federers Jahreseinkommen von geschätzten 18 Millionen Franken (Forbes Magazin) noch markant zu erhöhen.

Wie muss man sich die Zusammenarbeit vorstellen? Godsick zu BLICK: «Wir debattieren oft über das Geschäft. Aber am Ende ist er der Chef und er trifft seine eigenen Entscheidungen. Wchtig ist derzeit auch sein Zeit-Management, das wir optimieren wollen.»

Der Amerikaner zählt neben Federer auch die Amerikanerin Lindsay Davenport zu seinen Klienten. Roger sei aber einzigartig und nicht zu übertreffen. Für ihn als Vermarkter ein purer Glücksfall. «Er ist so dominant, so menschenfreundlich, spricht vier Sprachen, er ist einer der wenigen Athleten die ich kenne, die auf dem Boden geblieben sind. Ich habe ihn noch nie ‹nein› sagen hören, wenn jemand ein Autogramm wollte.»

Godsick kennt sich nicht nur im internationalen Business aus, sondern fühlt den Puls auch auf nationaler Ebene bei Daviscup-Spielen oder zuletzt den Swiss Indoors. Für den Baselbieter sieht er keinen wirtschaftlichen Nachteil, weil er den Schweizer Pass hat. «Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Aus einem Land mit nur 7 Millionen Einwohnern zu sein in einer Welt von 6 Milliarden, ist speziell. Und Roger verkauft sich selbst bei potenziellen Sponsoren unheimlich gut. Wenn sie ihn sehen, können sie kaum glauben, dass jemand, der so dominant ist, gleichzeitig so zugänglich und nett ist.»

Was wird an Roger denn besonders gut verkauft? «Unersetzlich ist Erfolg und Leistung auf dem Platz», sagt Godsick. Firmen würden immer mit dem Besten in Zusammenhang gebracht werden. «Und Roger ist klar der Beste. Vielleicht der Beste aller Zeiten. Sein Benehmen, sein Aussehen, sein Antrieb, seine Disziplin, seine Leaderqualitäten sind unerreicht. Zudem vermittelt er Stil und Klasse.»

IMG und Godsick haben also die besten Voraussetzungen, um das Genie noch ein wenig reicher zu machen. Um zu den Grossverdienern wie Tiger Woods (87 Mio. Dollar) oder Michael Schumacher (60 Mio.) aufzuschliessen, bleibt aber noch viel zu tun.

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Federer & CO
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