Statistik von Nadal macht vor den Australian Open Angst
Nadal ist der Fünf-Satz-König – Roger nur auf Platz 97

Rafael Nadal hat eine eindrückliche Fünfsatz-Bilanz. Das sagt einiges über den Spanier aus.
Publiziert: 12.01.2011 um 22:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:04 Uhr
Von Christian Bürge

Das Rechenzentrum der ATP hat nicht durchwegs spannende Zahlen zu bieten. Die Fünfsatz-Statistik sämtlicher Tennisstars der vergangenen Jahrzehnte ist aber sehr aufschlussreich. Die aktuelle Nummer 1 Rafael Nadal schwingt obenaus. 14:3-Siege über die volle Distanz weist er aus, was einer Erfolgsquote von 82,4 Prozent entspricht.

Unter den aktuellen Spielern schafft es kein anderer in die Top Ten. Novak Djokovic etwa kommt auf 12:5-Siege (70,6 Prozent), Roger Federer liegt mit 17:14-Siegen und 54 Prozent nur auf Platz 97 dieser Rangliste.

Zwei der drei Niederlagen kassierte der Spanier gegen Roger Federer. 2005 im Miami-Final, 2007 im Wimbledon-Final. Dazu verlor er – ebenfalls im Jahr 2005 – gegen Lleyton Hewitt in den Achtelfinals der Australian Open. Zwei Niederlagen also als 18-Jähriger, eine als 21-Jähriger. Danach musste er nur noch fünfmal über fünf Sätze gehen – und gewann alle.

In fünften Sätzen spielt die Konzentrationsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Der argentinische Tennisjournalist Jorge Viale sagt dazu: «Ich sah ihn einmal beim Sandplatzturnier in Barcelona, als er klar in Rückstand lag. Er murmelte an der Grundlinie immer etwas vor sich hin. Irgendwann verstand ich ihn. Er sagte: ‹Der Nächste gehört mir. Der Nächste gehört mir!›»

Boris Becker, der selbst eine fantastische Bilanz aufweist (32:14), kennt den Schlüssel. «Im fünften Satz gehts nicht um Tennis, sondern um Nerven.» Und der Schwede Jonas Björkman bemerkte: «Es geht nicht um grossartige Schläge. Es geht darum, weniger Fehler zu machen.»

Ob an den Australian Open einer imstande ist, Nadal in einen fünften Satz zu zwingen, ist die eine Frage. Das Spiel dann zu gewinnen, ist noch mal eine andere Geschichte.

Und Nadal ist bekannt dafür, sich trotz physischer und psychischer Müdigkeit perfekt auf den nächsten Punkt vorzubereiten. Nadals Spielweise ist darauf ausgelegt, bei maximalem Druck immer noch eine Sicherheitsmarge zu haben. Viele seiner Gegenspieler hingegen gehen zu hohe Risiken ein, verlieren die Nerven.

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