Seitensprung hat krasse Folgen
Ex-Tennis-Star schockiert mit Affäre-Geständnis

Pam Shriver, die ehemalige Weltklasse-Tennisspielerin, warnt vor Trainer-Athletinnen-Beziehungen. Die Amerikanerin hat erlebt, was das mit einem Menschen anstellen kann.
Publiziert: 22.04.2022 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2022 um 21:40 Uhr
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Pam Shriver, die ehemalige Tennisspielerin, gibt zu, eine Affäre mit ihrem über 30 Jahre älteren Coach gehabt zu haben.
Foto: keystone-sda.ch

«Als ich neun Jahre alt war, habe ich begonnen, mit meinem Tennislehrer Don Candy (91†) zu arbeiten», erzählt Pam Shriver (59) gegenüber dem «Daily Telegraph». Eine Zusammenarbeit, die sich trotz grossen Erfolgen als verheerend entpuppt.

Der australische Trainer hatte seine Athletin an die Weltspitze geführt. Im Alter von 16 Jahren stand die Amerikanerin bereits im US-Open-Final (1978). Ihren ersten Grand-Slam-Sieg im Doppel realisierte Shriver drei Jahre später auf dem heiligen Rasen in Wimbledon. Zu diesem Zeitpunkt war Candy bereits mehr als «nur» ihr Coach. «Als ich 17 Jahre alt war, erzählte ich dem dazumal 50-jährigen Candy, dass ich mich in ihn verliebt habe», sagt die 22-fache Grand-Slam-Siegerin im Doppel.

Die Folgen der Affäre

Ihre Zuneigung wurde erwidert: «Ja, er und ich liessen uns auf eine lange und unangemessene Affäre ein. Ja, er hat seine Frau betrogen. Aber vieles an ihm war ehrlich und authentisch. Und ich habe ihn geliebt.» Sexuell missbraucht wurde Shriver nie, wie sie betont.

Trotzdem habe sie schwerwiegende Folgen davongetragen. «Die Beziehung hat meine Fähigkeit, normale Beziehungen einzugehen, beeinträchtigt und bestimmte Muster festgelegt, die immer wieder auftraten: meine anhaltende Anziehung zu älteren Männern und meine Schwierigkeiten zu verstehen, wie man gesunde Grenzen einhält», gibt die Ex-Tennisspielerin zu. Nach fünf Jahren ging die Affäre zu Ende.

«Erziehung» als Lösung?

Ihre Geschichte ein Einzelfall? Shriver glaubt nicht daran: «Ich denke, dass missbräuchliche Trainerbeziehungen im Sport insgesamt erschreckend häufig vorkommen», sagt sie und führt aus: «Jedes Mal, wenn ich von einer Spielerin höre, die mit ihrem Trainer zusammen ist, oder wenn ich sehe, wie ein männlicher Physiotherapeut im Fitnessstudio an einem weiblichen Körper arbeitet, läuten bei mir die Alarmglocken.»

Wie soll man dagegen vorgehen? Shriver präsentiert einen Lösungsansatz: «Ich denke, dass es möglich ist, junge Sportler zu erziehen, aber man muss wahrscheinlich schon vor der Pubertät damit anfangen: vielleicht mit elf, zwölf oder dreizehn Jahren. Wenn sie auf die grosse Tennistour kommen, sind viele Muster bereits festgelegt.» Auch die Trainer müssen geschult werden, ist sie sich sicher: «Es muss ganz klar gesagt werden, dass diese Art von Beziehungen nicht angemessen sind und dass diejenigen, die diese Grenze überschreiten, mit Konsequenzen rechnen müssen.» (nab)

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