«Krasse Diskriminierung weil ich behindert bin»
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Rollstuhl-Star über US Open:«Krasse Diskriminierung weil ich behindert bin»

Rollstuhl-Star Dylan Alcott nicht gut genug für US Open
«Krasse Diskriminierung, weil ich behindert bin»

Kein Rollstuhl-Tennis an den US Open. Aussie-Star Dylan Alcott fühlt sich brutal diskriminiert.
Publiziert: 19.06.2020 um 09:35 Uhr
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Fühlt sich diskriminiert: Rollstuhl-Star Dylan Alcott.
Foto: Keystone
Cécile Klotzbach

Dylan Alcott ist erbost, bitter enttäuscht, ja angewidert. Der Grund: Die US Open finden nun zwar unter strengen Auflagen, die den grossen Stars wie Novak Djokovic oder Ashley Barty nicht passt, statt. Aber die Konkurrenz der Rollstuhl-Tennisspieler ist abgesagt.

Alcott ist einer dieser Künstler im fahrenden Stuhl. Der australische Superstar ist sogar der Beste unter ihnen – Weltranglistenerster, amtierender Einzel- und Doppel-Champion bei den Australian Open, French Open und Wimbledon und US-Open-Champ im Doppel. «Ich dachte, ich habe genug getan, um mich zu qualifizieren», schreibt Alcott auf Twitter. «Aber mir fehlt nur die eine Sache, die wichtig ist: Laufen zu können. Widerliche Diskriminierung.»

In den Kommentaren erfährt der 29-jährige Mann aus Melbourne rege Zustimmung für seine Kritik an den Veranstaltern. Soll das Corona-Virus etwa noch gefährlicher für die Behinderten an einem Turnier sein? Nein, wettert der elffache Grand-Slam-Sieger Alcott: «Bitte sagt mir nicht, ich wäre ein grösseres Risiko, weil ich behindert bin. Ich bin behindert ja, aber das macht mich nicht krank. Ich bin fitter und gesünder als nahezu jeder, der das hier liest.»

Besonders frustriert ist der elffache Grand-Slam-Sieger, weil seine eigene Meinung zu keinem Zeitpunkt von den Entscheidungsträgern gefragt war. «Es gibt sicher wichtigere Dinge, aber diese Entscheidung hätte BEI MIR liegen sollen. Es ist eine krasse Diskriminierung, dass Menschen über mein Leben und meine Karriere entscheiden, nur weil ich behindert bin», so Alcott, der seinen Wutausbruch verbittert mit den Worten abschliesst: «Nicht gut genug @US Open.»

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