Roger bleibt Bettler von Rom
Federer: «Das ist frustrierend»

Vierte Niederlage im vierten Final. Roger Federer verpasst in Rom erneut den Titel. Sieger Novak Djokovic kann sich derzeit nur selber schlagen.
Publiziert: 17.05.2015 um 22:46 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:25 Uhr
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Für Roger Federer gibts im Final von Rom nichts zu holen.
Foto: Keystone
Von Simon Häring

Auch nach über 1000 Spielen als Profi kann sich Roger Federer (33) noch so richtig über Niederlagen ärgern. «Djokovic hatte diese fünf bis zehn starken Minuten, die du bei einem solchen Spiel brauchst. Das ist frustrierend», sagt der Baselbieter. Erst wehrt der Serbe beim Stand von 4:4 einen Breakball ab, dann gewinnt er bis zum 6:4, 3:0 fünf Games in Serie und verteidigt seinen Titel vom Vorjahr. Federer kann sich auch im vierten Final in der ewigen Stadt nach 2003 gegen Felix Mantilla, 2006 (nach zwei vergebenen Matchbällen) und 2013 jeweils gegen Rafael Nadal nicht in der Siegerliste verewigen.

Eine besonders schmerzhafte Niederlage? «Ich habe in meinem Leben über 300 Matches verloren. Wahrscheinlich würde ich alle gerne noch einmal spielen», ärgert sich Federer. Trotzdem ist er mit seiner Woche in Rom zufrieden. «Mit dieser Woche kann ich zufrieden sein. Djokovic war einfach ein bisschen stärker.»

Für Federer geht es nach einer Woche Pause bei den French Open in Paris weiter. «Ich bin sicher besser in Form als im letzten Jahr», sagt der Roland-Garros-Sieger von 2009. Vor einem Jahr scheiterte er im Achtelfinal in fünf Sätzen am Letten Ernests Gulbis.

Djokovic verletzt sich beim Öffnen der Schämpis-Flasche

Djokovic ist nach seinem fünften Titel in diesem Jahr und dem 22. Sieg in Folge klarer Favorit, um erstmals auch in Paris zu gewinnen. «Er ist in einer Mega-Form und hat sicher eine grosse Chance. Aber das war schon in den Jahren zuvor so. Ausserdem hat Nadal in zehn Jahren dort nur einmal verloren. Aber ich hoffe, dass die beiden es nicht nur unter sich ausmachen», sagt Federer. Er selber hat längst erklärt, dass die Halbfinals sein Minimalziel seien. «Ich muss mich jetzt gut erholen und mental auf Paris einstellen. Die erste Woche wird schwierig, weil sich alle wieder an die neuen Bälle gewöhnen müssen.»

Die Ansicht, dass Djokovic unschlagbar ist, teilt Federer nicht. «Klar ist er gut drauf und spielt enorm solid, aber die anderen Spieler sind nicht so weit weg. Seine Gegner wissen das», sagt Federer. Tatsächlich brauchte der 53-fache Turniersieger gegen Federer «meine stärkste Leistung der Woche», um den Sieg einzufahren. In den ersten drei Runden hatte er jeweils über drei Sätze gehen müssen.

Nicht ganz so sattelfest wie derzeit auf dem Platz zeigt sich Djokovic beim Feiern. Beim Öffnen der Champagner-­Flasche knallt ihm der Korken aus kürzester Distanz und mit voller Wucht ins Gesicht. Der 27-Jährige muss sich benommen in die Kabine zurück­ziehen und von einem Arzt untersuchen lassen.

«Gott sei Dank spiele ich nicht mit der Nase Tennis. Ich habe etwas Schmerzen, aber es ist nicht so schlimm», sagt Djokovic mit einer Schramme auf der Nase. Auch diese Szene zeigt: Djokovic kann sich derzeit nur selbst schlagen.

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