Nicole Gibbs (26) ist die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Die US-Tennisspielerin lächelt, hält ein A4-Blatt in die Kamera. Darauf steht «Cancer Free!», krebsfrei. Einzig ein kleiner Ernährungsschlauch, der zu ihrer Nase führt, erinnert in diesem Moment an ihre Erkrankung. «Der Schlauch wird noch eine Weile da bleiben. Wenn ich normal versuchen würde, Wasser zu trinken, würde ein Teil davon aus meiner Nase tropfen. Eklig, ich weiss.»
Doch was war eigentlich genau passiert? Rückblick. Vor einigen Wochen entdeckt Gibbs' Zahnarzt eine Geschwulst in ihrer Mundhöhle. Kurz darauf die niederschmetternde Diagnose: Krebs. Dieser wurde nun vollständig entfernt. Weil es allerdings Komplikationen gab, öffnete sich durch die Operation entstandene Loch in ihrem Mund wieder. «Manchmal hätte ich am liebsten ein Loch gegraben und mich darin versteckt», gibt Gibbs offen zu.
Doch sie hielt durch. Und kann nun wieder lachen. Trotzdem muss die in der Weltrangliste auf Platz 115 liegende Amerikanerin ihr einstiges Vorhaben begraben. Welches? Ursprünglich wollte Gibbs zur Quali für Wimbledon antreten – also schon am 24. Juni zurück auf dem Tenniscourt sein. «Aber in den letzten Wochen ist mir klar geworden, wie sinnlos ein Plan bei einer solchen Erkrankung ist.»