Es beginnt mit der Eröffnung der Rafael-Nadal-Tennischule 2016 auf Mallorca. Der Grand-Slam-Champion hätte seine Akademie auch an einem lukrativeren Standort erbauen können – macht es aufgrund der Liebe zu seiner Heimatstadt aber in Manacor. Er tut viel für die Gemeinde, sowohl als Einwohner, als auch als Botschafter.
Umso enttäuschter ist Nadal jetzt, als er sich vom Bürgermeister Miguel Oliver anhören muss, dass er eine Spezialbehandlung geniesse, oder dass «Rafa» ausserhalb der Gemeinde lebe. Weiter spricht sich Oliver gegen die kürzlich genehmigte Erweiterung der Rafa Nadal Academy aus. Sein grosser Name hätten ihm schon etliche Vorteile verschafft. Zudem würde der Spanier für die Tennis-Akademie keine örtliche Gebühren bezahlen. Rafael Nadal selber sagt, dass er über 800'000 Franken an die Heimatgemeinde überwiesen habe.
«Sie wollen meinen Namen beflecken»
Auf dem Onlineportal «Manacor noticias» wehrt sich der 19-malige Grand-Slam-Sieger jetzt mit einem offenen Brief. «Es tut weh, ungerechtfertigte und diffamierende Angriffe zu erhalten. Das einzige, was diese Leute wollen, ist, meinen Namen zu beflecken», äussert Nadal seine Enttäuschung und stellt sogleich klar, dass er sein Akademie-Projekt auch irgendwo anders hätte lancieren können. «Ich kann Ihnen versichern, dass dieses Akademie-Projekt an mehreren Orten auf der Welt hätte angesiedelt sein können, wo uns wichtige Vorteile und viele Einrichtungen geboten wurden. Es war mir aber immer klar, dass ich es zu Hause in Manacor machen wollte, damit sich das für meine Region positiv auswirkt.»
Darauf schreibt der amtierende Roland-Garros-Champion: «Ehrlich gesagt, so etwas hören und lesen zu müssen, ist sehr beleidigend und verletzend. Manacor ist alles für mich: Hier lebe ich, hier trainiere ich, hier habe ich meine Familie und Freunde.» Dass die Weltnummer 1 von den Aussagen seines Bürgermeisters getroffen scheint, ist angesichts der von ihm gewählten Worte klar. Was Bürgermeister Miguel Oliver darüber denkt, steht in den Sternen. Bislang hat er sich dazu noch nicht geäussert. (par)