Seit Jahren haben sich die Fans daran gewöhnt. Es war praktisch eine Selbstverständlichkeit wie Weihnachten am 25. Dezember: Roger Federer erreicht bei seinem Heim-Turnier in Basel mindestens den Final. Doch im Jahr 2016 ist alles anders.
Mit dem abrupten Saison-Ende wegen seines verletzten linken Knies schockt der 34-Jährige die Tenniswelt. Die Basler Zuschauer werden erstmals seit 2005 (!) keinen Federer im Final bewundern können. Eine Ära geht zu Ende.
Doch nicht nur die Swiss Indoors müssen auf ihr Aushängeschild verzichten. Auch viele weitere Anlässe mit fast unglaublichen Federer-Serien sind in den kommenden Monaten betroffen.
Zum Beispiel die US Open in New York. Jenes Grand-Slam-Turnier, das der Maestro zwischen 2004 und 2008 fünfmal in Folge gewann. Zum ersten Mal seit 1999 (!) fehlt Federer am letzten Major des Jahres. Wahnsinn.
Fast so historisch: Seit 2002 war er bei allen ATP World Tour Finals im November am Start, seit 2002 auch immer beim ATP-1000-Turnier in Cincinnati. Kein Thema ist Federer mit dem Saison-Aus auch beim Daviscup-Duell Mitte September in Usbekistan.
Und besonders bitter: Das geplante «Match for Africa» zugunsten seiner Stiftung am 22. November gegen einen noch unbekannten Gegner im Zürcher Hallenstadion fällt logischerweise auch ins Wasser. Es soll Anfang 2017 nachgeholt werden.
Klar ist aber auch: Nicht nur die Federer-Serien reissen ab, auch in der Weltrangliste geht es den Bach runter. Roger wird im Laufe der kommenden Wochen erstmals seit Oktober 2002 aus den Top Ten fallen.
Bezeichnend für Federers Seuchen-Jahr ist auch: Ihm gelang 2016 nur 1 (!) Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler. Im Australian-Open-Viertelfinal gegen Berdych (ATP 6). Und er beendet das Jahr erstmals seit 2000 ohne Turniersieg. (rib)