Misshandelte sie über 20 Jahre
Ex-Tennis-Profi trauert um gewalttätigen Vater

Damir Dokic, der Vater des ehemaligen Tennis-Stars Jelena Dokic, ist Mitte Mai verstorben. Trotz jahrelangen Missbrauchs verabschiedet sie sich mit Würde – und rührt mit einem letzten Foto.
Publiziert: 23.05.2025 um 21:56 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2025 um 22:28 Uhr
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Jelena Dokic (r.) muss sich von ihrem Vater Damir verabschieden.
Foto: imago

Darum gehts

  • Jelena Dokics Vater Damir ist tot – sie verabschiedet sich trotz jahrelangen Missbrauchs würdevoll
  • Der Ex-Tennis-Star litt seit Kindheit unter Schlägen, Beleidigungen und Kontrolle
  • Heute spricht Dokic offen über Depression, Suizidgedanken und ihre erstaunliche Stärke
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Joël HahnRedaktor Sport

Er schlug sie, bespuckte sie, beschimpfte sie – und zerstörte ihre Karriere. Jetzt ist der Vater von Ex-Tennis-Star Jelena Dokic (42) tot.

Damir Dokic, der Mann, der das Leben seiner Tochter zur Hölle machte, starb am 16. Mai im Alter von 66 Jahren. Seine Tochter Jelena, heute TV-Expertin in Australien, gab den Tod auf Instagram bekannt – und überrascht mit würdigenden Worten.

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Dabei gleicht ihre Geschichte einem Albtraum: Die gebürtige Kroatin stieg 2002 bis auf Platz 4 der Tennis-Weltrangliste auf, gewann sechs Turniere und verdiente über 4,4 Millionen Dollar. Doch was wäre möglich gewesen – ohne einen Vater, der sie seit ihrer Kindheit systematisch missbraucht hatte?

Verbaler und physischer Missbrauch

Der «Bild» erzählte sie einst: «Ich wurde von ihm misshandelt, seit ich sechs Jahre alt war. Körperlich 15 Jahre lang, verbal über 20 Jahre. Ich wurde eine Schlampe genannt, eine Kuh. Selbst nach Siegen hat er mich geschlagen.» Einmal habe er sie sogar bewusstlos geprügelt.

Auch ausserhalb des Tennis sorgte Damir Dokic für Skandale. Er wurde 2009 in Serbien verhaftet – wegen einer Bombendrohung gegen den australischen Botschafter in Belgrad.

Die dunklen Jahre hinterliessen tiefe Wunden. Jelena fiel in eine Depression, dachte an Selbstmord. «Ich stand auf dem Balkon im 20. Stock. Ich wollte springen», gestand sie offen.

Wut? Fehlanzeige

Und jetzt? Jetzt verabschiedet sie sich trotzdem mit Würde. Kein Hass, keine Abrechnung. Nur leise Trauer. «Trotz allem ist es nie leicht, einen Elternteil zu verlieren», schreibt sie. Der Verlust sei «schwer und kompliziert», voller «widersprüchlicher Gefühle».

Zu ihrem Post: ein altes Foto – mit Vater Damir und ihr als kleinem Mädchen auf dem Schoss. Eine der seltenen, guten Erinnerungen. «Ich möchte mich auf schöne Momente konzentrieren.» Jelena Dokic beweist Grösse – und eine Stärke, die grösser ist als jeder Grand-Slam-Titel.

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