Seit er bei seinen ersten Olympischen Spielen 2000 in Sydney mit den Ringern Urs Bürgler und Beat Motzer eine Wohnung teilte, gilt Roger Federer (34) als glühender Verehrer dieser Modell-Athleten. Offenbar hat der Baselbieter auch für Wrestling eine Schwäche. «Roger liebt die WWE. Er liebt es. Er verfolgt die Kämpfe und weiss einfach über alles Bescheid. In der Kabine machen wir dann Sprüche. Es ist urkomisch», verrät John Isner.
Er vergleicht auf theplayerstribune.com die Tennis-Stars mit den Helden aus der WWE-Szene. In Federer sieht er Wrestling-Ikone Shawn Michaels. Stahlharte Muskeln, lange, sorgfältig zu einem Pferdeschwanz gebundene Haare. Lasziv posiert Michaels, dessen Spitzname Headliner (Hauptdarsteller) ist, vor sechs Jahren fast nackt für die Zeitschrift «Playgirl» – die Scham nur bedeckt mit einem WM-Gürtel. Diese nackten Tatsachen sind allerdings nicht der Grund für Isners Vergleich.
«Shawns Karriere kann in zwei Ären aufgeteilt werden. In der ersten war er dieser junge Kerl, talentiert, voll mit Stolz – das grösste Talent, vielleicht das grösste Talent, das es je gab. Aber seine zweite Ära ist ebenso eindrücklich. Shawn ist gereift und immer an der Spitze geblieben – wie Roger», erklärt der Amerikaner. «Roger ist eine Ikone, ein Publikumsliebling, ein Hauptdarsteller. Er ist unser Shawn Michaels.»
Sich selber vergleicht Isner mit dem «Undertaker» (Leichenbestatter). Weil er langsam und methodisch vorgehe. Novak Djokovic gibt Bret Hart. «Effizient, selbstbewusst, beherrscht alles. Es ist nicht spektakulär, aber er erledigt den Job.» Rafael Nadal ist der ultimative Krieger, «The Ultimative Warrior». Wegen der Energie und der rohen Kraft, welche die beiden versprühen würden. «Es gibt nur einen Warrior – und nur einen Rafa.»
Nach Meniskus-Operation, Magen-Darm-Grippe und zuletzt Rückenproblemen kehrt Federer heute gegen den Deutschen Alexander Zverev in Rom in den Tennis-Zirkus zurück. Sorgt er ganz nach Wrestling-Manier selbst wieder für die grosse Show?