Der Begriff Phänomen ist im Zusammenhang mit Roger Federer mittlerweile fast untertrieben. Anfang August feiert er seinen 38. Geburtstag und trotzt weiterhin allen Altersabnützungen. Verrückt: Federer ist aktuell die Nummer drei der Welt und nach Ivo Karlovic (40, ATP 80) der älteste Profi in den Top 300.
Als ob dies allein nicht genug wäre, zeigt der Maestro allen anderen auch dieses Jahr, wo der Hammer hängt. Mit seinem Turniersieg in Halle letzten Sonntag erhöht Federer seine Erfolgsbilanz 2019 auf drei Titel. Vor Halle gewann er schon die Turniere in Dubai und Miami.
Djokovic, Nadal und Co erst mit zwei Titeln 2019
Keiner ist heuer so erfolgreich gewesen wie Federer. Seine ärgsten Rivalen wie Novak Djokovic, Rafael Nadal, Stefanos Tsitsipas oder Dominic Thiem stehen erst mit zwei Titeln zu Buche. Die bisherige Wahnsinnssaison manifestiert sich aber nicht nur bei der Titelanzahl.
Auch bei der Siegquote ist Federer 2019 die Nummer eins. Roger hat starke 32 seiner 36 Matches gewonnen, was 88,9 Prozent entspricht. Hinter ihm folgen Nadal (86,5 Prozent) und Novak Djokovic (82,4 Prozent). Als Viertplatzierter ist Thiem in dieser Rangliste schon deutlich abgeschlagen (71,9 Prozent). Zudem hat nur Tsitsipas (34) mehr Matches siegreich gestaltet als Federer.
Federer träfe erst im Final auf Djokovic
Nächsten Montag beginnt die zweite Jahreshälfte und gleichzeitig auch Wimbledon. Das absolute Lieblingsturnier des Schweizers, wo er seinen neunten Titel jagt. Die Voraussetzungen sind glänzend: Roger tritt auf Rasen ungeschlagen an und ist die Nummer zwei der Setzliste. Ein Duell mit Titelverteidiger und Weltnummer 1, Djokovic, ist erst im Final möglich.
Federer blickt optimistisch voraus. In Halle sagt er nach dem Sieg bezüglich Wimbledon: «Ich glaube, da könnte mir ein bisschen die Sandplatzsaison entgegenkommen. Ich weiss wieder, wie es ist zehn Schläge am Stück zu meistern in einem Ballwechsel. Das musste man hier eigentlich fast nie.»
Einen Vorteil sieht er darin, dass sowohl in Halle wie auch Wimbledon mit den gleichen Bällen gespielt wird. Und sonst? «Einfach dort ein paar Stunden auf dem Trainingsplatz verbringen und sich daran gewöhnen», meint Federer lapidar. Am Freitag wird er an der Auslosung erfahren, wer ihm in der 1. Runde als Gegner blüht. (rib)