Zwar steht Timea Bacsinszky erst zum dritten Mal in ihrer Karriere in einem Grand-Slam-Viertelfinal. Dennoch hat sie das Pariser Publikum bereits adoptiert. Alle kennen ihre Geschichte von der schwierigen Kindheit, ihrem Rücktritt, dem Praktikum in einem Hotel und der märchenhaften Rückkehr.
Alle? Nicht ganz! Bei den Pariser Tennis-Junioren hat sich wohl noch nicht herumgesprochen, aus welchem Holz die 26-Jährige geschnitzt ist. «Am Dienstag trainierte ich neben Andy Murray. Und die Junioren dort beschwerten sich. Wer ist diese Bacsinszky? Wieso braucht sie einen Platz?»
Sie müssen vergessen haben, wie Bacsinszky im letzten Jahr überraschend in die Halbfinals vorstiess. Wie sie dort gegen Serena Williams mit Satz und Break führte. Und wie sie die Herzen des sonst so kritischen Pariser Publikums im Sturm eroberte. «Wenn ich eine Inspiration bin, freut mich das.»
Gegen ihre nächste Gegnerin, die Holländerin Kiki Bertens, hat sie einmal gespielt und dabei von deren Aufgabe profitiert. Zwar wolle sie jetzt ihren Sieg erst geniessen, denn sie erreiche nicht regelmässig die Viertelfinals. «Aber ich bin jemand, der sein Spiel anpassen kann. Ich bin bereit.»