In Tenniskreisen ist Joel Giger noch ein unbeschriebenes Blatt. Aus zwei Gründen. Zum einen wandert der 19-jährige Fricktaler bereits im Schulalter nach Florida aus, um neben dem High-School-Abschluss in einer Academy Tennis zu spielen. Zum andern will er (noch) nicht auf die Karte Profitennis setzen.
Immerhin: Dank seiner Tennisfähigkeiten – in der Schweiz ist Giger N4-klassiert – erhält er ein Stipendium an der renommierten University of Southern California (USC) in Los Angeles. «Im Tennis sind sie die Nummer 1, und die Wirtschaftsfakultät hat einen exzellenten Ruf», sagt Giger. So kann er beide Ziele weiterverfolgen: Tennis und Studium.
Ein unvergessliches Erlebnis hat ihm sein Talent schon beschert. Bevor er nach Kalifornien wechselte, trainierte Giger in Florida. Via seinen damaligen Coach Horacio Rearte lernt er Novak Djokovic kennen, die Nummer 3 der Welt. Der Linkshänder aus der Schweiz ist ein begehrter Trainingspartner. So begehrt, dass er sogar im Head-Werbevideo eine Hauptrolle bekommt, als Djokovic Anfang Jahr zur österreichischen Schlägerfirma wechselt.
Im Video dominiert ein Spieler namens Svensson – in Wirklichkeit Giger – einen Ballwechsel, ehe Djokovic mit einem mirakulösen Passierball den Punkt gewinnt – und dann auf der Tribüne ein hübsches Girl verwöhnt. Giger erinnert sich gerne an die Dreharbeiten: «Novak war sehr nett, immer lustig. Er hat die ganze Zeit mit dem Regisseur Witze gerissen.»