Kleine Australierin ganz gross
Barty ringt im Wimbledon-Final Pliskova nieder

Ashleigh Barty (25, WTA 1) und Karolina Pliskova (29, WTA 13) stehen beide erstmals im Wimbledon-Final. In drei Sätzen setzt sich die Australierin durch.
Publiziert: 10.07.2021 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2021 um 20:54 Uhr
Ashleigh Barty gewinnt Wimbledon 2021.
Foto: Getty Images
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Wimbledon kennt eine neue Siegerin! Die Australierin Ashleigh Barty holt sich ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Sie setzt sich gegen Karolina Pliskova mit 6:3, 6:7 (4:7), 6:3 durch. «Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen. Aber als ich auf den Court gekommen bin, hab ich mich zu Hause gefühlt», sagt sie nach dem Triumph.

Und wie! Denn die Weltnummer 1 gibt von Anfang an den Tarif durch. So einen Blitzstart hat der Centre Court im Wimbledon-Final wohl noch nie gesehen. Die ersten 14 Punkte gehen allesamt an Barty. Pliskova auf der anderen Seite wirkt total nervös, macht Fehler über Fehler und findet gar nicht in die Partie. Die ersten beiden Games holt sie sich zwar dank Breaks, aber erst im vierten Anlauf bringt sie ihren Service erstmals durch. Und das ist zu spät, um den Durchgang noch zu drehen. Nach einer halben Stunde endet er mit 6:3 für Barty.

Pliskova kann nur im 2. Satz aufdrehen

Auch danach gibt sich die Australierin cool, zieht ihr Ding weiter durch. Obwohl sie mit ihren 1,66 m ganze 20 cm kleiner ist als ihre Gegnerin, spielt sie diese locker an die Wand. Pliskova hadert weiter, kommt nicht auf Touren, schlägt aber plötzlich zurück. Ihr gelingt das Rebreak zum 3:3, danach kann sie sich erstmals so richtig auf ihren Service verlassen. Bis sie eine kleine Unachtsamkeit wieder zurückwirft. Bei 5:5, 40:0 versemmelt sie einen Volley. Barty nutzt die Chance, gewinnt fünf Punkte in Serie und hat die Chance, den Sieg nach Hause zu servieren.

Aber das ist einfacher gesagt als getan. Entsprechend nervös legt sie los, beginnt mit einem Doppelfehler. Sie kommt nicht einmal ansatzweise in die Nähe eines ersten Matchballes, muss stattdessen das postwendende Rebreak zulassen. Die beiden gehen deshalb ins Tiebreak. Und dort läuft alles für Pliskova. Dank zwei Minibreaks erspielt sie sich Satzbälle und macht im dritten Anlauf den Sack zu.

Emotional nach dem Matchball

Danach wiederholt sich die Geschichte ein drittes Mal. Auch in diesem Satz gelingt Barty früh ein Break. Anders als im 2. Satz gibt sie den Vorsprung nicht noch einmal aus der Hand. Auch nicht, als sie erneut für den Titel aufschlägt, obwohl sie da noch einen Breakball abwehren muss. Nach knapp zwei Stunden verwertet sie ihren ersten Matchball. Nach den French Open 2019 feiert sie in Wimbledon ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Sie sinkt auf die Knie und lässt ihren Emotionen freien Lauf. «Danke an alle Anwesenden, die meinen Traum hier so speziell gemacht haben», sagt sie kurz darauf im Platz-Interview.

Und Pliskova? Die verliert nach den US Open 2016 auch ihren zweiten Grand-Slam-Final. Damit muss sie auch vier Jahre, nachdem sie für acht Wochen die Nummer 1 war, weiter auf ihren ersten Major-Titel warten. (bir)

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