Manchmal lässt er Zuschauer und Gegner mit seiner gefürchteten Rückhand staunen. Dann bleiben Stoppbälle noch vor dem Netz im Pariser Sand hängen. Er verschätzt sich im Tiebreak und muss zwei Satzbälle abwehren. Er schimpft über ein «Jeu de Merde», stösst eine Werbeband um – Stan Wawrinka (31), wie er leibt und lebt.
Trotzdem setzt sich der Paris-Titelverteidiger in seinem ganz persönlichen Gefühls-Jojo gegen Taro Daniel (23, ATP 93) mit 7:6 (9:7), 6:3, 6:4 durch. Er erfüllt damit die Pflicht gegen den Japaner, der bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie einen Sieg hat feiern können und in der ersten Runde von der Aufgabe seines Gegners profitiert hat.
Obwohl ihm wie gegen den gefährlichen Lukas Rosol in der Startrunde erneut ein Fehlstart droht, gerät Wawrinka nie ernsthaft in Gefahr. Aber auch er weiss, dass jeder Satzverlust früh im Turnier gegen Ende der zwei Pariser Wochen doppelt schmerzen kann. Und als Titelverteidiger ist genau das sein Ziel.
Seine nächste Hürde ist der Franzose Jeremy Chardy (29, ATP 32). Vier Mal sind die beiden schon aufeinandergetroffen. Jedes Mal verliess Wawrinka den Platz als Sieger – nur einmal gab er dabei einen Satz ab. Letztmals gab es das Duell vor drei Jahren in den Viertelfinals des Rasen-Turniers von ’s-Hertogenbosch (Ho).