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Halbfinal in Roland Garros
Orkan Nadal zerzaust Federer in drei Sätzen

Roger Federer gibt alles – und erntet nichts. 3:6, 4:6, 2:6 kassiert der 37-jährige Schweizer Halbfinal seine sechste Niederlage gegen Rafael Nadal in Roland Garros. Seine 24. insgesamt.
Publiziert: 07.06.2019 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2019 um 17:11 Uhr
Federer unterliegt Nadal in drei Sätzen
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Die Highlights im Video:Federer unterliegt Nadal in drei Sätzen
Cécile Klotzbach, Paris

Der Nieselregen hat gestoppt, der starke Wind nicht. Auch die dunklen Wolken halten sich am Himmel über Paris – die garstigen Bedingungen sind nicht einladend für ein Outdoor-Tennismatch. Aber es ist ein Ausnahmetag, und deshalb werden sich die Tribünen des Court Central «Philippe Chatrier» dennoch füllen: Der elffache Roland-Garros-Champion Rafael Nadal und der zwanzigfache Grand-Slam-Rekordsieger treten zum 39. Duell an. Im Halbfinal der French Open – im Reich des spanischen Sandkönigs.

Der ersten drei Punkte, die Federer gleich einen Breakball bescheren, macht er mit der Rückhand. Mit genau dem Schlag, der früher eine Schwäche des Schweizers gegen die hohen Topspin-Bälle aus Nadals Vorhand war. Aber er hat an der Rückhand gearbeitet, nimmt die Bälle früher und aggressiver.

Und nach fünf erfolgreichen Versuchen auf Hartplätzen soll sie nun auch auf Sand den Unterschied zu früheren Begegnungen machen. Meist waren das Niederlagen – fünf an der Zahl an gleicher Stätte in Roland Garros.

Hüte und Blätter fliegen über den Court

Federer macht das Break nicht. Und im Gegenzug kassiert er eins. Nach einer Viertelstunde, in der neben Sandböen auch Hüte und Blätter über den Court fliegen, steht es 0:3. Roger wäscht sich den Sand aus den Augen, beim dritten Aufschlag-Game Nadals gelingt ihm sogar das Re-Break. Aber die nächsten sechs Breakbälle bei eigenem Service sind einer zuviel: Wieder liegt er 2:4 hinten.

Dann wehrt Roger 5 Breakbälle ab – der sechste ist einer zuviel – wieder liegt er 2:4 hinten. Der erste Satz bis zum 3:6 dauert 51 Minuten – ein Spaziergang ist er nicht für Nadal, der aber insgesamt mehr am Drücker ist.

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Roger Federer und Rafael Nadal vor dem 39. Duell.
Foto: Keystone

Neuer Satz, neues Glück. Wieder zwei Breakchancen für Federer – und er packt die Zweite. «Roger, Roger», skandieren die Franzosen – jetzt nur nicht wieder nehmen lassen! Und doch kommt es genau so. In den nächsten Spielen macht der 37-jährige Schweizer wahrlich nicht viel falsch. Er macht Druck, Nadal kontert zum Punkt, er streut Stopps ein, Nadal rennt und trickst zurück.

Roger spielt gut, Rafa ist besser. Der Match verläuft, wie alle früheren hier in Paris: Federer holt das Beste auch aus dem 33-jährigen Nadal heraus, der angeblich mit jeder Verletzung mehr schwächeln soll.

Zur totalen Ernüchterung kommts bei 4:4, als der Schweizer 40:0 führt – und dann noch das Break kassiert. Wenige Minuten später – nach 1:45 Stunden insgesamt – ist auch dieser Satz vorbei: 4:6.

Federer kassiert eine Verwarnung

Wie muss es sich anfühlen, gegen den zähesten Sandwühler der Geschichte mit 0:2-Sätzen hinten zu liegen. Besch...eiden! Und so fühlt sich Federer auch, als ein Netzroller Nadals das erste Break besiegelt. Der Gentleman pfeffert einen Ball über die Reling des schwindelerregend hohen Stadions, worauf er vom Schiedsrichter auch noch verwarnt wird. Zum aus der Haut fahren.

Fazit nach Durchgang 3, in dem bei Roger zunehmend die Luft draussen ist: Gegen diesen Nadal ist auf diesem Court für ihn nichts auszurichten. Das Publikum versucht mit seinen Chören noch einmal alles – umsonst. Nach weiteren 40 Minuten verliert er hier zum zweiten Mal gegen den Mallorquiner, ohne einen Satz zu gewinnen: 3:6, 4:6, 2:6. Schlecht verkauft hat sich die Weltnummer 3 dabei nicht. Unter tosendem Applaus verabschiedet sich Federer aus Roland Garros 2019. Für immer?

Nadal meint im Court-Interview: «Es ist unglaublich, dass Federer mit 37 Jahren noch so spielen kann. Es ist eine Freude für mich. Für beide war es schwierig mit dem Wind heute.»

Nadals Gegner im 12. Roland-Garros-Final wird am Sonntag entweder Djokovic oder Thiem sein.

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