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Roger freut sich auf Isner im Miami-Final
Der beste Aufschläger der Geschichte wartet auf Federer

Im Final des ATP-1000-Turniers in Miami muss sich Roger Federer am Sonntag (19 Uhr) mit den Services von Aufschlag-Riese John Isner abgeben. Der Maestro freut sich auf die Kracher, die ihm um die Ohren fliegen.
Publiziert: 31.03.2019 um 14:04 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2019 um 14:14 Uhr
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John Isner ist statistisch der beste Aufschläger der Tennis-Geschichte.
Foto: Getty Images

Um ganze 23 Zentimeter oder einen Kopf überragt John Isner Roger Federer. Neben dem Hünen von 2,08 Metern kommt sich selbst der Maestro (185 cm) klein vor. Am Sonntag kann Federer sich wieder einmal direkt neben Isner stellen und vergleichen.

Im 50. Masters-Turnier-Final der Karriere steht Roger der US-Amerikaner in Miami (19 Uhr Schweizer Zeit) gegenüber. Zwei Woche nach dem verlorenen Final in Indian Wells gegen Thiem versucht Federer (ATP 4) seinen 101. Turniersieg zu realisieren.

«Wie Penaltyschiessen im Fussball»

Mit dem 33-jährigen Isner (ATP 9), der auch Titelverteidiger in Miami ist, wartet eine regelrechte Aufschlagkanone. Bei ihm sind beispielsweise auch die zweiten Services oft über der Marke von 200 km/h! Auf dem Weg in den Miami-Final spielte Isner zehn Sätze. Neun gewann er im Tiebreak, einen mit 7:5.

Federer sagt, er freue sich auf das Duell: «Ich geniesse es, ihm zuzuschauen. Das ist wie Penaltyschiessen im Fussball. Entweder gibt es ein Ass oder nicht, für mich ist das aufzuregend. Ich werde im Final also der Goalie sein und versuchen, so viele Bälle wie möglich abzuwehren.»

Isner ist übrigens gemäss einem ATP-Service-Ranking mit sechs verschiedenen Faktoren zurzeit der beste Aufschläger der Tennis-Geschichte. Er weist einen Service-Rating-Faktor von 311,3 auf. Federer ist in jenem Ranking derzeit Neunter (290,9).

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Roger Federers Titel in Bildern. Klick dich durch die Galerie! Mailand 2001 – Der erste Titel für das grosse Talent. Im dritten Endspiel seiner Karriere bezwingt Federer Julien Boutter mit 6:4, 6:7 und 6:4.
Foto: Keystone

«Ich mag die schiere Kraft»

Lange, prickelnde Ballwechsel dürfen die Fans nicht erwarten, wenn Isner auf dem Court steht. Federer macht dies überhaupt nichts aus, im Gegenteil. Er sagt über Aufschlag-Giganten wie Isner: Ich mag, die schiere Kraft und Genauigkeit zu sehen, die grosse Jungs bei ihrem Service haben.»

Manchmal sei dies sogar attraktiver als episches Hin und Her. Federer: «Ich denke, es ist irgendwie witziger, als ein Spieler zu sein, der am Ende nach einem 25-Schlag-Ballwechsel irgendwie den Punkt gewinnt.»

Roger nimmt das Ganze als Herausforderung an, einem solchen Top-Aufschläger Auge in Auge zu sehen. «Ich finde es lustig, wenn er jedes Mal die Stelle im Feld trifft, aber der Typ schaut auf die andere Seite. Was kann ich dagegen tun? Nichts. Also habe ich einfach viel Geduld, diese Jungs aufschlagen zu sehen.»

Im Direktvergleich mit Isner führt Federer mit 5:1. Das letzte Duell im November 2015 in Paris ging allerdings an den US-Boy, der seine zwei Sätze – wen wunderts – im Tiebreak gewann. (rib)

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John Isner zu Roger Federer nach 101. Turniersieg in Miami
«Roger, ich wünsche mir, dass du niemals aufhörst»

Roger Federer (37) hat seinen 101. Titel! Im Miami-Final entschärft er John Isners Service-Waffe vollends und deklassiert den am Ende verletzten Amerikaner 6:1, 6:4.
Publiziert: 31.03.2019 um 19:41 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2019 um 00:05 Uhr
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King Roger gewinnt sein 101. Turnier
1:49
Isner kann kaum mehr stehen:King Roger gewinnt sein 101. Turnier
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Obwohl es bis in die Halbfinals so aussah, als wären die ersten «Miami Open» das Turnier der jungen, sogenannten Next-Gen-Vertreter, hat sich das Alter durchgesetzt: Roger Federer (37) gegen John Isner (33) treffen im Final aufeinander. Frisch gebackener Papa gegen Vierfach-Vater, 2.08m grosser Aufschlag-Gigant gegen den variablen 100-fachen Titelträger – eine interessante Affiche mit insgesamt 70 Jahren Lebenserfahrung auf dem Platz.

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Roger Federer stemmt in Miami seine 101. ATP-Turniertrophäe!
Foto: AFP

Die reiche Spiel-Routine ausspielen tut indes an diesem Sonntagnachmittag in Florida nur einer: Federer. Gegen Aufschlag-Stürmer Isner anzutreten, sei wie Penaltyschiessen im Fussball, sagte der Schweizer im Vorfeld. Entweder Ass oder nicht – das sei aufregend: «Ich werde der Goalie sein und versuchen, so viele Bälle wie möglich abzuwehren.»

Federer retourniert 89 Prozent Isner-Raketen

Nun, Goalie Roger hält gleich reihenweise Penaltys. Im ersten Satz, der 6:1 endet und keine halbe Stunde dauert, gleich den ersten und insgesamt drei! 89 Prozent der Isner-Raketen kann Federer retournieren – das ist eine Traumquote gegen den nach einer ATP-Studie besten Aufschläger der Tennis-Geschichte, die wohl nur selten zuvor ein Isner-Gegner erreicht haben dürfte. «Vielleicht breakte ich zu oft und habe das Pulver schon verschossen», sei ihm zu diesem Zeitpunkt durch den Kopf gegangen, soll Roger später sagen. 

Die Sorge ist unberechtigt. Federer selbst muss in seinem 50. Masters-Final keinen Breakball abwehren. Er entschärft die Waffen seines Gegenübers, das bei 3:4 im zweiten Durchgang zunehmend auch körperlich leiden muss. Die amerikanische Weltnummer 9 lässt sich beim Seitenwechsel am Fuss behandeln. Humpelt danach nur noch über den Platz, hält sich noch ein Game mit dem Service über Wasser, schüttelt aber den Kopf und signalisiert schon vor dem Ende: Es geht nicht mehr.

Isner: «Wünsche mir, dass du niemals aufhörst!»

Kurze Zeit später kapituliert Isner zum 4:6 nach gut einer Stunde. «In so einem Stadion gegen Roger zu spielen, ist fantastisch», hatte er gesagt. Das war vor diesem Final. Denn in der sechsten Niederlage gegen den Baselbieter dürfte der Riese nicht viel Fantastisches sehen können. Trotzdem überschüttet er nach dem Final seinen Bezwinger mit Lob: «Roger, du warst einfach zu gut, zu gut im ganzen Turnier. Zu gut in der ganzen Karriere! Ich wünsche mir, dass du noch lange nicht aufhörst – dass du niemals aufhören wirst!»

Federer stemmt die Arme nach diesem unglücklichen Ende respektvoll nur halbherzig in die Höhe. Aber innerlich dominiert bestimmt die Freude: 101 Titel hat der 37-Jährige nun in seiner Sammlung. Seinen 28. an einem Masters 1000. Seinen Vierten in Florida, der ihn wieder auf Platz 4 der Weltrangliste zurückbringt, welchen er nach dem verlorenen Final in Indian Wells an Dominic Thiem (Ö) verloren hatte. Sein Dank geht schlussendlich bei der Siegerehrung an sein «perfektes Team», das seinen Erfolg möglich macht. Allen voran seiner Liebsten Mirka, die ihn beim komplizierten Reisen mit der Familie so gut unterstütze. Von ihr erntet er daraufhin einen durch die Luft geschickten Kuss.

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Roger Federers Titel in Bildern. Klick dich durch die Galerie! Mailand 2001 – Der erste Titel für das grosse Talent. Im dritten Endspiel seiner Karriere bezwingt Federer Julien Boutter mit 6:4, 6:7 und 6:4.
Foto: Keystone

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