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Federer verzichtet nach Doha-Out auf Dubai
«Es ist das Beste, wenn ich wieder ins Training zurückkehre»

Roger Federers Comeback in Doha ist nach dem zweiten Match vorbei! Er verliert 6:3, 1:6, 5:7 gegen Nikolos Basilaschwili (ATP 42) – aber es fehlte ihm nur ein Punkt zum Sieg. Danach gibt er bekannt, dass er das Turnier in Dubai sausen lässt.
Roger Federer scheidet in Doha aus
0:42
Endstation Viertelfinale:Roger Federer scheidet in Doha aus
Cécile Klotzbach
Federer lässt Dubai-Turnier aus

Um Mitternacht wendet sich Roger Federer via Twitter an seine Fans. «Es ist grossartig, wieder zurück auf der ATP-Tour zu sein», schreibt er. «Ich habe jede einzelne Minute hier in Doha geliebt. Ein grosses Dankeschön an das beste und loyalste Team, das mir geholfen hat, überhaupt hierher zu kommen.» Und zum Schluss gibt der 39-Jährige auch noch bekannt, dass er das Turnier in Dubai in der kommenden Woche auslassen wird. Federer: «Ich habe beschlossen, dass es das Beste ist, wenn ich wieder ins Training zurückkehre.»

Um Mitternacht wendet sich Roger Federer via Twitter an seine Fans. «Es ist grossartig, wieder zurück auf der ATP-Tour zu sein», schreibt er. «Ich habe jede einzelne Minute hier in Doha geliebt. Ein grosses Dankeschön an das beste und loyalste Team, das mir geholfen hat, überhaupt hierher zu kommen.» Und zum Schluss gibt der 39-Jährige auch noch bekannt, dass er das Turnier in Dubai in der kommenden Woche auslassen wird. Federer: «Ich habe beschlossen, dass es das Beste ist, wenn ich wieder ins Training zurückkehre.»

Man durfte gespannt sein, wie Roger Federer und sein 39-einhalb-jähriger Körper auf die zweieinhalbstündige Belastung vom ersten Tag seines Comebacks 24 Stunden später reagieren würde. Der Viertelfinal gegen den Georgier Nikolos Basilaschwili (ATP 42) startet 50 Minuten verspätet, weil der Centre Court in Doha länger durch ein Doppel besetzt war. Und als es losgeht, kommen Befürchtungen auf: Anders als tags zuvor gegen Comeback-Gegner Dan Evans (Gb), wo er von der ersten Sekunde an blendend servierte, sieht sich die Weltnummer 6 am Donnerstag gleich mit einem Breakball konfrontiert …

Doch Roger wehrt ab. Wehrt im Verlauf des ersten Satzes noch zwei weitere Breakbälle ab. Nimmt aber stattdessen seinem Gegner das zweite Aufschlagspiel zum 3:1 ab! Nach 38 Minuten steht es 6:3. So locker, wie das Resultat klingt, war es nicht – aber Federer hat die «Big Points» gemacht.

In Satz 2 lässt die Qualität nach

Schon der Brite Evans hatte nach seiner Niederlage gesagt, dass der Schweizer nach wie vor die Fähigkeit besässe, «in entscheidenden Momenten stärkeren Druck auszuüben». Es sei «unglaublich zu sehen, wie seine Aggressivität und die Intensität der Beine zunahm».

Im zweiten Durchgang jedoch scheint diese Qualität nachzulassen. Wieder gesteht er bereits im ersten Game zwei Breakchancen zu – und diesmal packt Basilaschwili, der den Druck von der Grundlinie aus deutlich steigert, die zweite. Bei 0:2 kann Roger ein 0:40 seines Gegners nicht nutzen. Stattdessen gibt er ein weiteres Service-Game zum 1:5 ab. Der Georgier, der dieses Jahr schon fünf Turniere gespielt, aber an den letzten vier kein Match gewonnen hat, spielt nun stark. «Chum jetze» spornt sich Federer zwischendurch an. Aber er kann sich diesmal nicht auf seinen Service verlassen wie am Mittwoch, wirkt athletisch auch nicht mehr gleich auf der Höhe. Besonders in der Defensive ist er schwach. Zum 1:6 nach gut einer Stunde schenkt er gerade zu ab.

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Ein sichtlich müder Roger Federer verliert den Doha-Viertelfinal gegen Nikolos Basilaschwili.
Foto: Getty Images

Plagt Federer das Knie?

Schon vor dem 250er-Event in Katar hatte der Comeback-Star angekündigt, körperlich noch nicht bei 100 Prozent zu sein. Sind nach dem Auftakt-Krimi noch ein paar Prozent mehr geschwunden? Oder plagt ihn gar das zweifach operierte Knie, in das er noch nicht das letzte Vertrauen hegt?

Satz 3 zeigt: Aufgegeben hat unser Superstar noch nicht. Beim 3:3 wehrt er drei Breakbälle ab. Auch dieses Match entwickelt sich zum Thriller – und sah Federer gerade noch wie der sichere Verlierer aus, so hat er nur Minuten später wie aus dem Nichts einen Matchball! Den er nicht macht… Stattdessen fehlt ihm ab dem 5:5 schlicht die Beinarbeit. Nach knapp zwei Stunden geht das Match an Basilaschwili, der in seiner Karriere schon drei Turniere gewonnen hat. Dieser Sieg über den Maestro, der ihn im bislang einzigen Duell geradezu deklassiert hatte, dürfte einer der grössten Momente seiner Karriere sein.

Tank leer, Gegner besser

Und Federer? Am Vortag sagte er als Sieger, er wäre nicht unglücklicher gewesen, hätte er 5:7 im Dritten verloren. Nun, genau das geschieht heute. Er hat gekämpft, im Rahmen seiner offensichtlich eingeschränkten Möglichkeiten. Der Tank war leer, sein Gegner besser – und trotzdem fehlte ihm nur ein Punkt zum positiven Ausgang der Partie.

Rogers Comeback-Abenteuer ist nach dem zweiten Match vorbei. Kein Jubel, keine Trophäe, keine Tränen der Rührung wie bei seiner grandiosen Rückkehr an den Australian Open im Jahr 2017. Aber das war nach über einem Jahr Pause und einer wesentlich gravierenderen Verletzung zu erwarten. Jetzt heisst es Schlüsse aus dieser Woche zu ziehen, sich erholen und weiterarbeiten.

«Ich merkte wieder, wie schwierig, wie komplex Tennis ist»

Bereits zehn Minuten nach Matchende zieht ein gefasster Federer Bilanz zu seinem zwei Spiele dauernden Comeback.

Wie sehr trifft Sie diese Niederlage?
Roger Federer: Sie ist super leicht zu ertragen, ich bin bereits drüber weg! Ich bin happy, zurück auf der Tour zu sein und zufrieden, dass ich hier nach Doha gekommen bin. Ich bin auf der einen Seite sogar gar nicht traurig, dass ich mich jetzt wieder erholen kann. Ich bin wirklich, wirklich glücklich mit dem Comeback. Es gab sogar Parallelen mit den letzten – viele Leute standen an meiner Seite, ich bekam tonnenweise Gratulationen nach meinem ersten Sieg. Gestern war ich in einem totalen Hoch!

Sie stiegen mit Unsicherheit in das Turnier – welche Erkenntnis ziehen Sie nun daraus?
Das Wichtigste ist die Bestätigung, dass ich auf dem richtigem Weg bin. Es gab keine Rückschläge, ich fühle mich nach zwei harten, umkämpften Matches okay – das ist positiv. Denn egal, ob du eine Verletzung hattest oder nicht, spürst du es immer, wenn du nach 14 Monaten zurückkommst. Das ist völlig logisch. Die Erkenntnis: Ich bin hochzufrieden und habe mehr erreicht, als ich erwartet habe. Ich bin froh, überhaupt so weit gekommen zu sein – ein Turniersieg wäre niemals realistisch gewesen.

Gab es auch unerwartete Erkenntnisse?
Ich bin überrascht, dass ich sechs Sätze lang gut serviert habe, ich hätte mehr Aufs und Abs erwartet. Und ich dachte, dass ich in wichtigen Momenten schlechter spielen würde. Habe ich wichtige Punkte verloren, hat der Gegner sie auch verdient. Ich bin zufrieden, wie ich mich nach gestern fühlte und froh, dass ich einen akzeptablen Match abliefern konnte. Für mich persönlich ist insgesamt alles sehr positiv zu bewerten. Ich weiss gar nicht, was hätte besser laufen können: vielleicht, den Matchball zu verwerten. Dann hätte ich noch eine Runde mehr gehabt. Aber ich glaube nicht, dass es die noch braucht, um zu wissen, wo ich stehe.

Was ziehen Sie für eine Bilanz?
Die Bilanz ist durchwegs positiv. Gestern kam die ganze Vorbereitung zum ersten Mal auf den Platz. Heute merkte ich schon wieder, wie schwierig, wie komplex Tennis ist. Es braucht mehr, um konstant gut zu sein. Du fühlst dich nicht mehr so schnell wie am ersten Tag, der Gegner ist anders, hat eine andere Einstellung. Basilaschwili war besser als ich. Aber ich habe trotzdem Lösungen gefunden, hatte sogar einen Matchball. Es fehlte etwas der Pepp, das gewisse Etwas, um den Unterschied zu machen. Ich wusste aber bei beiden Gegnern, was zu tun ist, und habe es versucht – auch wenn es nicht immer funktioniert hat. Und das Knie hat doch immerhin bewiesen, dass es sechs Sätze gut aushält.

Wie haben Sie sich heute Morgen gefühlt?
Ich hatte Angst, aufzustehen. Noch liegend habe ich ein Telefonat geführt, dann wagte ich es, machte ein paar Schritte. Nicht schlecht, dachte ich. Der Rücken war etwas steif, die Schulter tat etwas weh. Aber über alles gesehen, fühlt sich mein Körper okay an. Die Beine, die am Vorabend sehr müde waren, sind erstaunlicherweise nicht das Problem. Aber ein Tag mehr Pause zwischen den beiden Matches wäre sicher gut gewesen.

Spielen Sie nun nächste Woche in Dubai?
Ich werde das mit meinem Team heute Abend oder morgen besprechen und in den nächsten 24 Stunden entscheiden. Bis heute war es kein Thema bei uns, gestern haben wir noch meinen Sieg genossen. Ab jetzt hat diese Entscheidung erste Priorität. Wenn ich nicht in Dubai spiele, dann wird die Aufbauphase inklusive der Sandsaison besprochen. Ich werde alles tun, was mir hilft, um zur Rasensaison parat zu sein.

Aufgezeichnet: Cécile Klotzbach

Bereits zehn Minuten nach Matchende zieht ein gefasster Federer Bilanz zu seinem zwei Spiele dauernden Comeback.

Wie sehr trifft Sie diese Niederlage?
Roger Federer: Sie ist super leicht zu ertragen, ich bin bereits drüber weg! Ich bin happy, zurück auf der Tour zu sein und zufrieden, dass ich hier nach Doha gekommen bin. Ich bin auf der einen Seite sogar gar nicht traurig, dass ich mich jetzt wieder erholen kann. Ich bin wirklich, wirklich glücklich mit dem Comeback. Es gab sogar Parallelen mit den letzten – viele Leute standen an meiner Seite, ich bekam tonnenweise Gratulationen nach meinem ersten Sieg. Gestern war ich in einem totalen Hoch!

Sie stiegen mit Unsicherheit in das Turnier – welche Erkenntnis ziehen Sie nun daraus?
Das Wichtigste ist die Bestätigung, dass ich auf dem richtigem Weg bin. Es gab keine Rückschläge, ich fühle mich nach zwei harten, umkämpften Matches okay – das ist positiv. Denn egal, ob du eine Verletzung hattest oder nicht, spürst du es immer, wenn du nach 14 Monaten zurückkommst. Das ist völlig logisch. Die Erkenntnis: Ich bin hochzufrieden und habe mehr erreicht, als ich erwartet habe. Ich bin froh, überhaupt so weit gekommen zu sein – ein Turniersieg wäre niemals realistisch gewesen.

Gab es auch unerwartete Erkenntnisse?
Ich bin überrascht, dass ich sechs Sätze lang gut serviert habe, ich hätte mehr Aufs und Abs erwartet. Und ich dachte, dass ich in wichtigen Momenten schlechter spielen würde. Habe ich wichtige Punkte verloren, hat der Gegner sie auch verdient. Ich bin zufrieden, wie ich mich nach gestern fühlte und froh, dass ich einen akzeptablen Match abliefern konnte. Für mich persönlich ist insgesamt alles sehr positiv zu bewerten. Ich weiss gar nicht, was hätte besser laufen können: vielleicht, den Matchball zu verwerten. Dann hätte ich noch eine Runde mehr gehabt. Aber ich glaube nicht, dass es die noch braucht, um zu wissen, wo ich stehe.

Was ziehen Sie für eine Bilanz?
Die Bilanz ist durchwegs positiv. Gestern kam die ganze Vorbereitung zum ersten Mal auf den Platz. Heute merkte ich schon wieder, wie schwierig, wie komplex Tennis ist. Es braucht mehr, um konstant gut zu sein. Du fühlst dich nicht mehr so schnell wie am ersten Tag, der Gegner ist anders, hat eine andere Einstellung. Basilaschwili war besser als ich. Aber ich habe trotzdem Lösungen gefunden, hatte sogar einen Matchball. Es fehlte etwas der Pepp, das gewisse Etwas, um den Unterschied zu machen. Ich wusste aber bei beiden Gegnern, was zu tun ist, und habe es versucht – auch wenn es nicht immer funktioniert hat. Und das Knie hat doch immerhin bewiesen, dass es sechs Sätze gut aushält.

Wie haben Sie sich heute Morgen gefühlt?
Ich hatte Angst, aufzustehen. Noch liegend habe ich ein Telefonat geführt, dann wagte ich es, machte ein paar Schritte. Nicht schlecht, dachte ich. Der Rücken war etwas steif, die Schulter tat etwas weh. Aber über alles gesehen, fühlt sich mein Körper okay an. Die Beine, die am Vorabend sehr müde waren, sind erstaunlicherweise nicht das Problem. Aber ein Tag mehr Pause zwischen den beiden Matches wäre sicher gut gewesen.

Spielen Sie nun nächste Woche in Dubai?
Ich werde das mit meinem Team heute Abend oder morgen besprechen und in den nächsten 24 Stunden entscheiden. Bis heute war es kein Thema bei uns, gestern haben wir noch meinen Sieg genossen. Ab jetzt hat diese Entscheidung erste Priorität. Wenn ich nicht in Dubai spiele, dann wird die Aufbauphase inklusive der Sandsaison besprochen. Ich werde alles tun, was mir hilft, um zur Rasensaison parat zu sein.

Aufgezeichnet: Cécile Klotzbach

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