Experten sagen, Federer (34) gewinnt keinen Grand Slam mehr
Wars das, Roger?

Wieder einmal hat es nicht zum Grand-Slam-Titel gereicht. Ist für Roger Federer nun endgültig der Zug abgefahren oder wird seine beispiellose Karriere mit einem weiteren Wimbledon-Titel gekrönt?
Publiziert: 13.07.2015 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:24 Uhr
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Novak Djokovic gewinnt auch 2015 Wimbledon. Roger Federer muss sich wieder im Final geschlagen geben.
Foto: Reuters
Von Simon Häring

Selten war Roger Federer so überzeugend in einen Wimbledon-Final eingezogen. Selten war er in den letzten Jahren körperlich in einer derart blendenden Verfassung. Selten waren die Sympathien der Zuschauer so eindeutig verteilt. Und trotzdem reichte es nicht zum Titel. Wieder nicht. Letzte Chance verpasst?

Am 8. August wird Federer 34 und auch er hört das unerbittliche Ticken der Uhr. «Wieder ein Jahr warten, wieder erst sechs Matches gewinnen», sagt er. Nur Ken Rosewall und Andres Gimeno waren bei einem Grand-Slam-Sieg noch älter als der Baselbieter. Das ist allerdings bereits Jahrzehnte her.

«So lange Djokovic spielt, gewinnt Federer kein Grand-Slam-Turnier mehr. Er hat nicht die Waffen, um ihn zu schlagen, so einfach ist das», lautet das vernichtende Urteil von Tennis-Experte Mats Wilander. Er glaubt nicht, dass Federer seine beispiellose Karriere mit einem weiteren Wimbledon-Titel krönen kann.

Federer, der 2014 bis zum letzten Turnier noch um den Weltranglisten-Thron gespielt hat, widerspricht dem Schweden vehement. «Zwar war Novak besser, aber ich werde das nicht einfach so akzeptieren und so tun, als sei es normal. Denn das ist es nicht. Ich bin einer jener Spieler, die ihn schlagen können.»

Das glaubt auch Pat Cash, der sonst zu den schärfsten Kritikern gehört. «Federer spielt mit fast 34 das beste Tennis seiner Karriere», sagt der Australier. Er teilt damit die Meinung von Severin Lüthi. «So lange Roger Halbfinals und Finals erreicht, machen wir uns keine Gedanken», sagt der Co-Coach von Federer.

Andere würden ein Leben lang spielen, um so weit zu kommen. «Und mit dem Alter ist es nicht anders als mit Verletzungen und Krisen. Niemand kann sagen, wie lange es noch weitergeht.» Federer selber ist noch immer top motiviert: «Ich bin hungrig werde jetzt noch härter schuften.»

Dass ihm im Spätherbst der Karriere die Herzen noch mehr zufliegen, ist nicht nur der Wehmut geschuldet im Wissen, dass der erfolgreichste Spieler aller Zeiten kein Jahrzehnt mehr spielen wird. Denn 59 Prozent der blick.ch-User trauen dem Rasenkönig die Rückeroberung seines Reichs zu. Alter hin oder her.

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